Emissionsfreie Lieferzone im Test

In der Arsenalstraße wird Lieferzone für E-Fahrzeuge ausprobiert

Eine lebenswertere Innenstadt – ruhig und mit weniger Abgasen – ist das Ziel auch in Schwerin. In der Arsenalstraße wird dazu jetzt eine Lieferzone nur für E-Fahrzeuge ausprobiert.
So wird die Lieferzone in der Arsenalstraße markiert, Fotomontage: maxpress

Innenstadt • Eine lebenswertere Innenstadt – ruhig und mit weniger Abgasen – ist das Ziel auch in Schwerin. In der Arsenalstraße wird dazu jetzt eine Lieferzone nur für E-Fahrzeuge ausprobiert. Auf Höhe des Blumenladens gibt es bereits eine Lieferzone, nun kommt angrenzend für sechs Monate eine weitere hinzu.

Sie richtet sich an KEP-Dienstleister (Kurier-, Express- und Paket-Dienste), die mit dem E-Auto unterwegs sind. Bis Ende Juli dürfen sie dort zwischen 7 und 18 Uhr halten. In der übrigen Zeit bleibt die Fläche ein Anwohnerparkplatz. Die Testphase ist Teil des Modellprojektes SNAcKS 2.0 (Schweriner Lieferverkehr der Zukunft – nachhaltig, automatisiert, kunden- und serviceorientiert). Hierbei dreht sich alles um eine City, die sauberer, fußgängerfreundlicher und autofreier wird. Das Projekt ist in zwei Phasen aufgeteilt, von der die erste bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen war: Nachdem sich SNAcKS beim Bundeswettbewerb #mobilwandel2035 unter 140 Bewerbern durchgesetzt hatte, wurden zunächst zahlreiche Ideen entwickelt und konkrete Planungen zu Papier gebracht. In der zweiten Phase geht es jetzt in die Praxis.

Viele einzelne Bausteine werden getestet und ausgewertet. „Wir arbeiten dazu eng mit der Universität Stuttgart zusammen“, erläutert Carola Nitz, Projektverantwortliche bei der Landeshauptstadt. „Schon im vergangenen Jahr haben Professor Dr. Markus Friedrich und sein Team vom Lehrstuhl für Verkehrsplanung und Verkehrsleittechnik zahlreiche Lieferzonen in der Innenstadt mit Video überwacht, um zu sehen, wie häufig sie angefahren werden. Dabei ist auch aufgefallen, dass Lieferanten es durch private Falschparker oft schwer haben, sich auf die ausgewiesene Fläche zu stellen.“ Auch deshalb wird die bestehende Lieferzone in der Arsenalstraße nicht durch die emissionsfreie Parkfläche ersetzt, sondern um eine weitere, temporäre Zone ergänzt. „Schwerin ist auf dem Weg, die nachhaltige Mobilität umzusetzen.

Wir sind gespannt, wie die Paketdienstleister auf zukunftsweisende und emissionsarme Vorgaben seitens der Kommunen reagieren“, so Bernd Nottebaum, Dezernent für Bauen, Umwelt und Verkehr. Die Landeshauptstadt ist mit dem Test deutschlandweit einzigartig und kann so als Vorreiter dienen. „In mehr als zehn niederländischen Kommunen sollen 2025 bereits dauerhaft Null-Emissions-Zonen eingerichtet werden“, erläutert Carola Nitz. „Es steht außer Frage, dass wir uns ebenfalls dahin entwickeln müssen und wollen. Am Ende geht es schließlich immer um ein noch lebenswerteres Schwerin.“

maxpress/jpl