Ortsnahe Versickerung hilft beim Klimaschutz

SAE setzt auf nachhaltigen Ressourcenschutz

Die Menge der jährlichen Niederschläge stieg in den vergangenen Jahren deutlich an. Auf die Trockenheit im Sommer folgten längere Regenphasen im Herbst und Winter.
Das Regenwasserrückhaltebecken in der Hagenower Straße, Foto: WAG

Schwerin • Die Schweriner Abwasserentsorgung (SAE) nutzt für ihr 627 Kilometer langes Kanalsystem, in dem auch Niederschläge abgeleitet werden, besondere Bemessungsmodelle. Diese simulieren ein im Mittel von fünf Jahren vorkommendes Starkregenereignis.

„Dabei rechnen wir mit einer Ableitungsmenge von 174 Litern pro Sekunde und Hektar“, sagt WAG-Gruppenleiter Peter Bongartz. Die Ableitungssysteme sind entsprechend dimensioniert. Jedoch lassen sich gerade in Innenstädten technische Anlagen nicht grenzenlos vergrößern, um immer solche Niederschlagsmengen aufzunehmen. Um im Fall des Falles das Risiko von Überflutungen zu minimieren, ist es sinnvoll, das Wasser auf natürlichem Weg in seinen Kreislauf zurückzuführen. „Und das sollte möglichst ortsnah erfolgen. Wir streben an, viel Niederschlag dort zu versickern, wo er fällt“, sagt Pascal Aselmeyer, Fachmann für die fachgerechte Grundstücksentwässerung, der Hauseigentümer gern berät.

Die zunehmende Versiegelung von Flächen führt bei steigenden Niederschlagsmengen zu höheren Einleitungen. „Besser ist es, direkt auf dem Grundstück das Regenwasser zu versickern. Dafür gibt es moderne Lösungen, wie beispielsweise Rigolen, die Wasser unterhalb der Erdoberfläche aufnehmen. Gründächer, Rasengittersteine, Einstaumulden oder kleine Teiche erfüllen diesen Zweck ebenso.“ Ein weiterer Ansatz ist die Speicherung. Sie hilft, die Gartenbewässerung an heißen Sommertagen zu gewährleisten. Die SAE arbeitet eng mit der Unteren Wasserbehörde zusammen, um den Grundwasservorrat zu schützen. „Wir wirken am Integrierten Starkregenkonzept mit“, sagt SAE-Werkleiter Karsten Schultz. Versickerungsmulden und gepflegte Regenwasserrückhaltebecken tragen dazu bei, Niederschläge dem Grundwassserspeicher zuzuführen.

maxpress/Barbara Arndt