Kippen müssen weg vom Weg
Petition über Zigarettenreste in der Diskussion
Schwerin • Dass Rauchen tödlich ist, wird den Verbrauchern an jeder Supermarktkasse oder im Zigarettenregal der Tankstellen mit teils schockierenden Fotos auf den Tabakschachteln demonstriert. Dass jedoch ebenfalls die Reste der Glimmstängel Schaden für die Umwelt anrichten, ist weniger präsent. Achtlos werden die Kippen auch in der Landeshauptstadt von einigen rauchenden Mitmenschen – da, wo sie gerade gepafft haben – fallengelassen oder weggeschnippt.
Hotspots dafür sind Haltestellen, Hauseingänge, Grünstreifen oder Parkplätze. Die Folge sind verschmutzte Wege, Wartehäuschen oder auch Spielplätze. Werden sie nicht entsorgt, können Zigarettenkippen jahrelang in der Umwelt verbleiben, da sie aus einem nicht biologisch abbaubaren Kunststoff namens Celluloseacetat bestehen. Gelangen sie in den Wasserkreislauf, können sie eine ernsthafte Gefahr darstellen. Gegen diese Verschmutzung möchte Ronny Alex von der Umweltgruppe Weststadt vorgehen. In einer Petition fordert der Aktivist den Oberbürgermeister auf, zu prüfen, welche Maßnahmen die Kippenbelastung stoppen könnten. In seinem Schreiben fordert der Initiator einen Steuerungskreis ,Zigarettenkippen‘ mit verschiedenen Akteuren der Landeshauptstadt im Sinne der zielgerichteten Beseitigung der Umweltverschmutzung.
„Dabei sollten die jeweiligen Ortsbeiräte und engagierte Bürger bei Lösungsvorschlägen miteinbezogen und beteiligt werden“, heißt es von Ronny Alex in der Petition. Außerdem wünscht er sich mehr Aschenbecher an Stellen mit höherer Verweildauer von Menschen, wie zum Beispiel an der Bushaltestelle Lessingstraße in der Weststadt, wo er selbst einen provisorischen Ascher angebracht hat. Manfred Strauß, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, hatte die Petition zur Diskussion auf den Tisch des Gremiums gebracht. „Wir glauben, dass das Thema wichtig ist und möchten, dass über die Petition abgestimmt wird. Außerdem wollen wir die Öffentlichkeit für das Thema Zigarettenkippen sensibilisieren und damit die Sauberkeit in der Stadt erhöhen“, sagt Manfred Strauß und ergänzt: „Dennoch sollte sich jeder Raucher bewusst sein, dass er selbst viel für die Sauberkeit der Stadt tun kann. Das kann auch ein mobiler Ascher sein.“
maxpress/sho