Mit drei Klicks zum Praktikum

Wir werden in diesem Jahr 18, dann können wir richtig durchstarten

Wer als Schweriner Schüler ein Praktikum absolvieren möchte, hat es nicht einfach. Es fehlen Unternehmen, die Praktikanten beschäftigen, andererseits sollte das Hineinschnuppern in den Berufsalltag der Zukunftsorientierung der Schüler dienen.
Das Team um Marc, Patrick und Thies (v. l.) bei der Vorstellung ihres Projektes zur Praktikantensuche, Foto: privat

Schwerin • Wer als Schweriner Schüler ein Praktikum absolvieren möchte, hat es nicht einfach. Es fehlen Unternehmen, die Praktikanten beschäftigen, andererseits sollte das Hineinschnuppern in den Berufsalltag der Zukunftsorientierung der Schüler dienen. Um mit Praktika den Fachkräftemangel zu beheben, wollen drei junge Schweriner eine Firma gründen.

Damit wollen Patrick und Marc Eising sowie Thies Möller ein Problem angehen, das größer ist als die Suche von Schülern nach einem 14-tägigen Praktikum in einem x-beliebigen Betrieb – den Fachkräftemangel in Deutschland. 1,9 Millionen Stellen sind nach ihren Recherchen in Deutschland unbesetzt, gleichzeitig brechen 20 bis 35 Prozent aller jungen Menschen ihr Studium ab. Dieser Ansatz war für die drei Schüler der Niels-Stensen-Schule aus Schwerin der zentrale Punkt, sich beim internationalen Wettbewerb „YES!2023“ mit ihrem Projekt zu bewerben. „Wir sind der Auffassung, dass Schülern durch Praktika in interessanten Unternehmen die Berufsorientierung erleichtert wird, und gleichzeitig den Firmen die Möglichkeit geboten wird, entsprechende Bewerber für freie Stellen frühzeitig kennenzulernen und zu fördern“, erklärt Marc Eising den Inhalt ihres Projektes „Prakti2Go“. Mit akademischer Unterstützung von Professor Dr. Eckhardt Bode vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel erarbeiteten sie ihre Idee, das Problem des Fachkräftemangels bereits in der Schulzeit in Angriff zu nehmen. Diese hat der Jury des YES!-Wettbewerbes im September vergangenen Jahres so gut gefallen, dass sie ins Bundesfinale kam und mit 500 Euro prämiert wurde. Hinter „Prakti2Go“ verbirgt sich eine Webseite, die für Firmen und Institutionen eine Plattform bietet,die es so landesweit noch nicht gibt.

Auf der Seite können sich Betriebe präsentieren sowie ihre Praktikumsplätze anbieten und beschreiben. „Der Vorteil des kostenpflichtigen Angebotes für die Firmen besteht darin, dass sie keine eigene Webseite haben müssen und sich neben den Praktikumsstellen selbst präsentieren können“, erläutert Patrick Eising die Plattform „Prakti2Go“. Für Schüler, die ein 14-tägiges Praktikum suchen, stellt das Portal eine einfache Möglichkeit dar, die für sie interessanteste Stelle zu finden und sich darüber direkt bei der Firma zu bewerben. „Im besten Fall haben die Schüler bei der Anmeldung auf www.Prakti2Go.de bereits ein Profil mit Lebenslauf, Motivation und Interessen hinterlegt, sodass sie bei der Anfrage nur noch den „Bewerben“-Button unter der entsprechenden Firma drücken müssen“, beschreibt Thies Möller den einfachen Weg zum Schülerpraktikum.

Pädagogisch begleitet wurden die Schüler bei dem Ideenwettbewerb durch ihren Lehrer Lukas Hoffmann – positives Feedback für die bisherige Umsetzung des Projektes gab es aus Wirtschaft und Politik. Lob kam auch von Unternehmern wie von Gerd Güll, der Gründungswerft MV und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Nun warten die drei Jungs und ihr Team auf ihre Volljährigkeit und damit auf die Möglichkeit, mit ihrer Idee „Prakti2Go“ eine Firma zu gründen und durchstarten zu können.

maxpress/Steffen Holz