Verkehr auf der Rogahner Straße rollt wieder

Ein Straßenbauprojekt mit vielen Emotionen geht zu Ende

Verkehr auf der Rogahner Straße rollt wieder
Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (4.v.r.), OB Rico Badenschier (3.v.r.), die stellvertr. Stadtpräsidentin Cordula Manow (l.), die Vorsitzende des Bauausschusses Silvia Rabethge (m.) und der Geschäftsführer der Firma Matthäi Björn Bick (r.), Foto: mp

Rund 2 Kilometer misst die Rogahner Straße zwischen Abfahrt auf die Umgehungsstraße B 106 und der Einfahrt in den Obotritenring. Mit der Verkehrsfreigabe des zweiten - etwa 1560 Meter langen - Bauabschnitts vom Schulzenweg bis zum Obotritenring ist die Rogahner Straße ab Freitagnachmittag wieder durchgängig befahrbar. Die Nebenanlagen sind noch nicht ganz komplett: Restarbeiten am Gehweg Richtung Obotritenring, an einigen Grundstückszufahrten sowie dem Anschluss des straßenbegleitenden Radwegs an die Radwege auf dem Dwang erfolgen voraussichtlich ab März.

Die sehr aufwändige Baumaßnahme an der vielbefahrenen Zufahrtstraße von Görries in Richtung Innenstadt hat Insgesamt 10,5 Millionen Euro gekostet und wurde mit 3,8 Millionen Euro durch das Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert. „Der Ausbau der Rogahner Straße hat uns viele Jahre beschäftigt. Der nun freigegebene Abschnitt wurde durch ein Planfeststellungsverfahren begleitet und war eines der größten Straßenbauvorhaben der vergangenen Jahre“, sagt Oberbürgermeister Rico Badenschier.

Von der Verkehrsfreigabe profitiert nicht nur der Autoverkehr. Es sind auch neue Geh- und Radwege für den Ortsteil Görries entstanden. Das Brückenbauwerk über die Beke zwischen den beiden Ostorfer Seen und die Eisenbahnunterführung zum Dwang wurden erneuert. Die Baumaßnahme unter Federführung der Landeshauptstadt Schwerin wurde gemeinsam mit den Stadtwerken Schwerin und der SAE Schweriner Abwasserentsorgung durchgeführt. Mit der Ausführung war im Auftrag der Landeshauptstadt Schwerin die Firma Matthäi aus Leezen beauftragt.

Auch im zweiten Bauabschnitt wurden Straßenentwässerung und Straßenbeleuchtung neu geschaffen sowie sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen für Trinkwasser, Abwasser, Stromversorgung und Kommunikation neu verlegt. Die Zufahrten zu den Grundstücken sowie der Verbindungsweg zum Heidberg gehörten ebenfalls zum Maßnahmenpaket.

Die 6,50 Meter breite Fahrbahn wurde in Asphaltoberfläche hergestellt und durch einen straßenbegleitenden Fußweg auf der Ostseite ergänzt. Dieser wird nach Fertigstellung durchgängig bis zum Obotritenring führen.

Der Radverkehr wird auf der gegenüberliegenden Straßenseite (Bahnseite) über einen zweibahnigen asphaltierten Radweg anbindend vom Schulzenweg bis zur Brücke an der Eisenbahnunterführung zum Dwang geführt. Der Teilabschnitt südlich der Brücke wurde bereits Ende 2022 fertiggestellt. Hinter der Eisenbahnunterführung mündet dieser Radweg in bereits bestehende Routen auf dem Dwang, u.a. parallel zur Bahnstrecke in Richtung Innenstadt oder in Richtung Halbinsel Krösnitz über die neue Radwegebrücke. Auch der asphaltierte Gartenweg durch die Kleingartenanlage, über den während der Bauarbeiten der Radverkehr umgeleitet wurde, bleibt erhalten.

Hohe Ausbaubeiträge sorgten für Diskussionen

Der grundhafte Ausbau der stark in Mitleidenschaft gezogenen Rogahner Straße war von Anliegern und Pendlern zwar lange herbeigesehnt worden – doch als die Planungen 2017 begannen, kochten auch die Emotionen hoch: „Kein Straßenbauvorhaben in unserer Stadt wurde derart ausführlich in der Kommunalpolitik sowie mit den betroffenen Anliegern diskutiert“, erinnert sich Oberbürgermeister Badenschier.
Grund waren vor allem die hohen Ausbaubeiträge, zu denen die Stadt die Anlieger seinerzeit noch heranziehen musste. Schwerin gab extra ein Rechtsgutachten in Auftrag, brachte sogar eine eigene Ergänzungssatzung auf den Weg, um Lösungen für unverhältnismäßig hohe Anliegerbeiträge zu finden. Zwar wurden die Ausbaubeiträge dann in der Zwischenzeit landesweit abgeschafft, doch konnte die Stadt für den zweiten Bauabschnitt mit einigen Grundstückseigentümern kein Einvernehmen zu den Planungsinhalten mehr herstellen. Um Rechtssicherheit zu schaffen, musste ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden. Dadurch war der nahtlose Weiterbau nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im September 2019 nicht mehr möglich. Baubeginn für den zweiten Bauabschnitt war im Juni 2021. Die Endabnahme wird Ende Mai 2024 erfolgen, wenn alle Restarbeiten an den Nebenanlagen ausgeführt sind. Teilweise wird es dafür ab März 2024 zweitweise noch zu halbseitigen Straßensperrungen kommen.

LHS

Foto: LHS/Auge
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