Reger Austausch inklusive

Besondere Bedürfnisse erfordern besondere Maßnahmen. Genau deshalb hat der NVS den engen Austausch mit dem Behindertenbeirat zur Herzensangelegenheit erklärt. Seit mehr als 20 Jahren wird miteinander diskutiert, beraten und nach Lösungen gesucht – mit Erfolg.

Haselholz • „Wir haben im Jahr 2000 angefangen, uns miteinander auszutauschen. Es ging um die neuen Niederflurstraßenbahnen, die wir angeschafft hatten. Wir wollten herausfinden, ob ihre Ausstattung genügend an die Bedürfnisse von Menschen mit Handicap angepasst ist. Da haben wir einfach die Vertreter des Behindertenbeirates eingeladen, sich ein Bild zu machen“, erzählt Wolfgang Block (Foto, r.). Daraus ist ein regelmäßiger Kontakt entstanden. „Zwei- bis dreimal pro Jahr treffen wir uns, generell und auch zu konkreten Anlässen“, ergänzt Mathias Krempin (m.). „So bekommen die Straßenbahnen, die ja aktuell im Rahmen der Hauptuntersuchung neu ausgestattet werden, mehr Griffe und Rollstuhlplätze sowie eine zusätzliche Rampe“, so Matthias Krempin weiter. Auch bei der Anpassung von Fahrplänen setzt der NVS auf die Einschätzung des Behindertenbeirates. „Ebenso durften wir mitreden, als es um die Ausstattung des Kundencenters am Marienplatz ging“, sagt Klaus-Peter Stanke (2.v.l.). Karin Oeler (2.v.r.) vertritt die Interessen der Schweriner Sehbehinderten. Zu ihnen gehört auch die 44-jährige Ines Westphal, die per Straßenbahn zu ihrem Arbeitsplatz in einer Telefonzentrale pendelt. Sie ist komplett erblindet und orientiert sich per Blindenstock und mit Hilfe eines Mobilitätstrainers, wenn sie neue Wege erschließen möchte. „Toll ist, dass die Linien und Haltestellen angesagt werden. Rillen an den Haltestellen helfen, die Einstiege zu finden. Noch einfacher wäre es, wenn die offenen Türen piepen würden und die Straßenbahnen immer an derselben Stelle halten.“ Auch sie hat öfter mit mangelnder Hilfsbereitschaft zu kämpfen und begrüßt die Aktion, per Swingcard für mehr Rücksicht zu plädieren.

maxpress/ms