Bei Luftnot zum Arzt

Das sollten Eltern im Umgang mit dem RS-Virus bei Kindern jetzt beachten

Tipps für Eltern zum Umgang mit dem RS-Virus
Dr. Claudius Werner, Chefarzt Kinderklinik der Helios Kliniken Schwerin, Foto: Helios

Schwerin • Das RS-Virus ist besonders in den Wintermonaten eine Herausforderung für Eltern, die sich Sorgen um die Gesundheit ihrer Kleinen machen. Chefarzt Dr. Claudius Werner (Foto) aus der Kinderklinik der Helios Kliniken Schwerin gibt Tipps.

hauspost: Was ist das RS-Virus eigentlich und welche Folgen kann eine Infektion haben?

Dr. Claudius Werner: Das RS-Virus, oder Respiratorisches Synzytial-Virus, ist ein häufig vorkommender Erreger von Atemwegsinfektionen, der insbesondere Säuglinge und Kleinkinder krank machen kann. Es verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion und direkten Kontakt. RS-Virus-Infektionen kommen nur in den Herbst- und Wintermonaten vor.

hauspost: Welche Symptome sollten Eltern bei ihren Kindern beachten, um eine mögliche RS-Virus-Infektion frühzeitig zu erkennen?

Dr. Claudius Werner: Die Symptome können von Kind zu Kind variieren, aber zu den häufigsten gehören eine verstopfte oder laufende Nase, Husten, Fieber und Atembeschwerden. Die Atemprobleme können besonders beängstigend sein, da sie zu schnellerer Atmung und sichtbarem Einsatz der Atemmuskulatur führen können. Bei Säuglingen kann dies bewirken, dass sie während des Trinkens Schwierigkeiten haben. Bei ersten Anzeichen von Atemproblemen sollten Eltern ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

hauspost: Wenn Eltern den Verdacht haben, dass ihr Kind am RS-Virus erkrankt ist, was sollten sie als nächstes tun?

Dr. Claudius Werner: Gehen Sie mit Ihrem Kind zum Kinderarzt. Dieser entscheidet dann über das weitere Vorgehen, insbesondere wenn das Kind Schwierigkeiten beim Atmen hat. Sollte tatsächlich ein schwerer Infekt vorliegen, sind frühzeitige Behandlung und Überwachung entscheidend. Das passiert dann bei uns in der Kinderklinik. Um eine große Sorge zu nehmen: Die Behandlungschancen sind sehr gut, zum Beispiel mit Nasenspülungen oder einer Sauerstofftherapie.

hauspost: Gibt es Möglichkeiten, eine RS-Virus-Infektion bei Kindern zu verhindern?

Dr. Claudius Werner: Es gibt einige Maßnahmen, die Eltern ergreifen können, um das Risiko einer RS-Virus-Infektion bei ihren Kindern zu verringern. Das Wichtigste ist, gute Hygienepraktiken zu fördern. Waschen Sie regelmäßig die Hände und vermeiden Sie engen Kontakt mit Personen, die erkältet sind. Säuglinge sollten nicht in überfüllten Räumen sein, besonders in den Wintermonaten. Für Kinder mit einem höheren Risiko für schwere RS-Virus-Infektionen kann der Arzt in bestimmten Fällen eine vorbeugende Therapie mit Antikörpern empfehlen.