Straßenbahnen überholt

Am Ende steht die Modernisierung der gesamten Flotte

Einige Wagen sind bereits überholt und haben einen neuen Look verpasst bekommen.
Maschinenbau-Ingenieur Thomas Szemkus verantwortet die Umsetzung des Projektes in der NVS-Werkstatt, Foto: maxpress

Haselholz • Im Rahmen der Hauptuntersuchung werden in der NVS-Werkstatt alle 30 Straßenbahnen nicht nur auf ihre Fahrsicherheit überprüft, sondern technisch komplett auf den neuesten Stand gebracht und innen aufgehübscht. Am Ende steht die Modernisierung der gesamten Flotte.

Einige Wagen sind bereits überholt und haben einen neuen Look verpasst bekommen. Wer öfter auf der Schiene unterwegs ist, hat sicher schonmal auf den leuchtend blau oder rot gepolsterten Sitzen Platz genommen und in den LED-beleuchteten Himmel an der Innendecke geschaut. Für ein spürbar gutes Raumklima sorgt zudem eine neu eingebaute Klimaanlage. Durch eine zusätzliche Rampe pro Wagen können Rollstuhlfahrer an zwei Stellen ein- und aussteigen. Zusätzliche Außenkameras verbessern das Sichtfeld der Fahrer vor allem an belebten Haltestellen. Mit optimierter Netzwerk- und Computertechnik kann der NVS Fahrgastströme noch genauer auswerten und Fahrpläne entsprechend anpassen.

„Wir sind mit unserem Personal gut aufgestellt, haben aber immer wieder mit einigen Lieferschwierigkeiten zu tun, sodass wir die Abläufe anpassen müssen. Wichtig ist uns, den Fahrbetrieb so gut wie möglich aufrechtzuerhalten“, sagt Thomas Szemkus (Foto rund). Der Maschinenbau-Ingenieur verantwortet die Umsetzung des Projektes in der NVS-Werkstatt. Zuvor war er bereits extern für den NVS tätig und kennt sich mit der Materie bestens aus. Er folgt als Sachgebietsleiter Werkstätten auf Mathias Kühnel, der im Juli zum Abteilungsleiter Technik berufen worden war.

Ein Gutachten hatte ergeben, dass die Umrüstung der Wagen weitaus günstiger ausfällt als die Neuanschaffung, denn Wagenkasten und Drehgestelle waren noch voll in Schuss. „Uns kommt zugute, dass wir eine verhältnismäßig kleine Flotte an Fahrzeugen haben, die alle vom gleichen Typ sind“, so Thomas Szemkus weiter. Bis zu dreißig weitere Jahre Laufzeit veranschlagt der NVS für seine Straßenbahnen. Rund 1,2 Millionen Euro investiert er pro Fahrzeug.

maxpress/ms