Mit Schnurrbart gegen Prostatakrebs bei den Helios Kliniken Schwerin
Nahezu 100 Prozent der Betroffenen können mit einer frühen Diagnose geheilt werden
Schwerin • Eigentlich glattrasierte Männer lassen sich im November extra einen Schnurrbart wachsen, um auf das Thema Männergesundheit aufmerksam zu machen.
hauspost: Was halten Sie davon, und welche Empfehlungen geben Sie Männern in Bezug auf die Vorsorgeuntersuchungen?
Prof. Chris Protzel: Das ist wirklich eine gute Initiative! Die Prävention und Früherkennung sind von entscheidender Bedeutung für die Männergesundheit. Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Männern, und die Früherkennung kann die Heilungschancen erheblich verbessern. Ich empfehle Männern ab dem Alter von 50 Jahren eine regelmäßige Vorsorge, die eine digitale rektale Untersuchung und einen PSA-Bluttest einschließt. Bei familiärer Vorbelastung oder anderen Risikofaktoren kann die Früherkennung auch früher beginnen. Es ist wichtig, sich mit seinem Urologen über individuelle Screening-Optionen zu beraten.
hauspost: Welche Fortschritte haben Sie in Ihrer eigenen Arbeit in der Urologie gemacht?
Prof. Chris Protzel: In Schwerin konnten wir eine besondere CT-Untersuchung – das PSMA-PET – und die MRT-unterstützte Prostatabiopsie etablieren. Dadurch hat sich die Lebensqualität der betroffenen Männer deutlich verbessert. Wir arbeiten kontinuierlich daran, bessere Therapieoptionen zu entwickeln und die Nebenwirkungen zu minimieren. Dabei kommt uns in Schwerin zum Beispiel der DaVinci- Roboter zugute, mit dem wir minimalinvasive Eingriffe sehr schonend vornehmen können.
hauspost: Was bedeutet die Diagnose Prostatakrebs heutzutage?
Prof. Chris Protzel: Es hat den Anschein, dass der allgemein mehr auf Gesundheit und gesunde Lebensweise orientierte Lebensstil der vergangenen Jahre zu einer höheren Achtsamkeit für den eigenen Körper geführt hat. Deshalb gehen Männer auch häufiger zu ihrem Urologen. Das hilft ungemein dabei, den Krebs früh zu entdecken – eine gute Entwicklung. Etwa 15 Prozent aller Männer erhalten in ihrem Leben die Diagnose Prostatakrebs. Rund drei Prozent davon versterben. Deshalb rate ich zu regelmäßigen Vorsorge-Untersuchungen.
Patrick Hoppe
Online über Krebs informieren
Schwerin • Bis Ende des Jahres informiert das Onkologische Zentrum der Helios Kliniken Schwerin in Online-Veranstaltungen über Krebserkrankungen.
Am 8. November um 17 Uhr stellt das Team der Gynäkologie vor, wie Gebärmutterkrebs behandelt wird. Was bedeuten Blutungen nach den Wechseljahren? Ebenfalls am 8. November ab 18 Uhr erklärt die Gastroenterologie, welche Warnzeichen es für Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt.
Am 13. Dezember um 17 Uhr klärt die Klinik für Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantationen über akute Leukämie auf. Bestehen Heilungschancen nach der Diagnose? Um 18 Uhr gibt es praktische Tipps für die Hautpflege. Wer aufgrund der Krebstherapie Bestrahlung bekommt, leidet oft unter Rötungen, Juckreiz oder trockener Haut.
Die Dermatologie zeigt, was sich dagegen machen lässt. Alle Infos und den Link zur Teilnahme gibt es unter www.helios-gesundheit.de/schwerin.