hauspost fragt nach: November 2023
Wie sind die Planungen zur Umgestaltung des Sportgeländes Paulshöhe für die Entwicklung der Stadt zu bewerten?
Gert Rudolf, Fraktionsvorsitzender CDU/FDP:
Für unsere Fraktion ist es nicht zu akzeptieren, dass der Oberbürgermeister neuerdings Grundstücke ohne Ausschreibung vergeben möchte. Warum der OB dann auch noch einem Lübecker Beratungsbüro den Zuschlag geben will, ist für uns nicht nachvollziehbar. Wir fordern eine transparente Ausschreibung, damit alle Interessenten die Möglichkeit haben, sich für Grundstücke auf der Paulshöhe zu bewerben. Zudem ignoriert der Oberbürgermeister erneut eine Entscheidung der Stadtvertretung. Diese hatte mehrheitlich entschieden, dass der Waldorfschule kein Grundstück zur Verfügung gestellt werden soll.
Gerd Böttger, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE:
Unsere Fraktion hat stets betont, dass die Empfehlungen des Dialogforums Paulshöhe die Grundlage für die weiteren Planungen sein sollen. Die Flächen sollen im Eigentum der Stadt bleiben und als Erbbaurecht zur Verfügung gestellt werden. Dass die öffentliche Grünfläche von der Öffentlichkeit genutzt werden soll, wird von uns begrüßt. Das Konzept von Wohnen, Bildung, öffentlicher Grünfläche und Gemeinschaftseinrichtungen ist ein ausgewogener Ansatz. Dass auch Wohnungen des geförderten sozialen Wohnungsbaus errichtet werden sollen, entspricht unseren kommunalpolitischen Vorstellungen.
Mandy Pfeifer, Fraktionsvorsitzende SPD:
Auf der ehemaligen Sportfläche Paulshöhe sollen nach dem vorgestellten Konzept unter anderem öffentliche Grünflächen entstehen und Wohnungen durch die SWG gebaut werden. Senioren- und behindertengerechter Wohnraum und die Schaffung von Räumen für alle Schwerinerinnen und Schweriner haben wir von Anfang an für wichtig gehalten und freuen uns, dass sich dies nun auch im Konzept wiederfindet. In den innerstädtischen Bereichen brauchen wir dringend bezahlbare, barrierearme Wohnungen, um der sozialen Entmischung entgegenzuwirken. Wir werden den weiteren Planungsverlauf konstruktiv begleiten.
Petra Federau, Fraktionsvorsitzende AfD:
Neben einer prozentualen Aufteilung nach den Nutzungsformen gibt es nur Zielvorstellungen der einzelnen Akteure, die man auch als Lippenbekenntnisse für ein konfliktfreies Neben- und Miteinander so verschiedener Nutzungsarten wie Schule, Freizeit und generationenübergreifendem Wohnen bezeichnen kann. In anderen Stadtgebieten, wie zum Beispiel der Weststadt, sorgt das fortwährend für Zündstoff. Unabhängig davon war und ist unsere Fraktion für den Erhalt der Traditionssportstätte Paulshöhe. Das Areal ist viel zu klein, um einen entscheidenden Einfluss auf die Stadtentwicklung zu haben.
Manfred Strauß, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger:
Eines sei vorweggesagt: Aus meiner Sicht ist die damalige Schließung von Paulshöhe die falsche Entscheidung gewesen. Der Sportplatz Paulshöhe hätte als Ligasportplatz in seiner jetzigen Form erhalten bleiben sollen. Da mehrheitlich anders entschieden wurde, muss nun ein guter Kompromiss gefunden werden, um den verschiedenen Nutzern gerecht zu werden. Ob der Vorschlag der Verwaltung eine Mehrheit findet, wird sich in den Gremienberatungen zeigen. Auch wir werden uns innerhalb der Fraktion mit Blick auf das Allgemeinwohl intensiv mit diesem Thema beschäftigen.
Regina Dorfmann, Fraktionsvorsitzende B90/DIE GRÜNEN:
Die Planungen für das Areal gehen für uns in die richtige Richtung. Mit einer guten Mischung aus Sport- und Freizeitflächen, Schule und Wohnen, Eigentum und freien sowie geförderten Mietobjekten zeigt diese Planung, dass es auch anders geht, als einfach ein „Wohngebiet für gehobene Ansprüche“ zu errichten. Die flächensparende und ökologische Bauweise mit einem Mobilitätskonzept, das auch Car-Sharing und Fahrradabstellflächen berücksichtigt, zeigt uns, dass die Stadt mit ihren Partnern hier zukunftsorientiert und nachhaltig plant. Etliche Jahre nach dem Beschluss sollte es nun auch starten.