Der Martensmann kommt nach Schwerin

Martensmarkt vom 10. bis 12. November feiert die mehr als 700 Jahre Freundschaft mit der Hansestadt Lübeck

Die Feuershow ist einer der Höhepunkte beim traditionellen Martensmarkt in Schwerin, Foto: Stadtmarketing GmbH Schwerin
Die Feuershow ist einer der Höhepunkte beim traditionellen Martensmarkt in Schwerin, Foto: Stadtmarketing GmbH Schwerin

Altstadt • Vom 10. bis zum 12. November findet in Schwerin der traditionelle Martensmarkt statt. Gaukelei, Musik und Feuershows stimmen ebenso wie Märchenspiele und Laternenumzug auf den Höhepunkt des Wochenendes ein – den Ausschank des Fasses Rotspon. Dieses überbrachte der Martensmann schon vor mehr als 700 Jahren als freundschaftliche Geste der Hansestadt Lübeck an die Residenzstadt Schwerin. Heute wird der alte Brauch mit einem mittelalterlichen Spektakel gefeiert.

Das ganze Wochenende wird der Marktplatz und Teile des Schlachtermarktes zu einem Mittelaltermarkt. Händler bieten Holz-, Filz- und Keramikarbeiten an historischen Ständen feil und Tavernen laden zum Aufwärmen ein. Kleine Gäste können sich an Gaukelei und Puppenspiel erfreuen oder im Armbrustschießen versuchen. In den Abendstunden erwartet die Gäste eine mystische Feuershow, die Mittelalter-Band „Cocolorus Diaboli“ rockt die Bühne.
Feierliche Eröffnung des Wochenendes ist am Freitagabend um 17.45 Uhr. Um 18 Uhr brechen dann die Kleinen und Kleinsten mit ihren kunterbunten Lichtern zum traditionellen Laternenumzug durch die Altstadt auf, begleitet vom Spielmannszug des Vereins Schweriner Spielleute 1990 e.V. Bei Wiederankunft der Laternenträger auf dem Marktplatz flackern bereits die Lagerfeuer, über denen die Kinder Knüppelkuchen backen können.

Traditioneller Ausschank des Weines
Sonntag um 15 Uhr ist es dann soweit: Die Kutsche des Martensmannes bahnt sich den Weg durch die tausenden Schaulustigen. Der Gesandte aus Lübeck bringt das Fass „Lübecker Rotspon“, ein Geschenk der Hansestadt an die Residenzstadt Schwerin. Kurze Zeit später verschwindet dieses nicht in staubigen Kellern, sondern wird mit den Anwesenden feierlich geteilt. Der Ausschank ist alljährlicher Höhepunkt des dreitägigen Martensmarktes.
Alle Informationen zum Martensmarkt gibt es unter www.schwerin.de/martensmarkt.

Öffnungszeiten:
Freitag: 14 bis 22 Uhr, Samstag: 10 bis 23 Uhr, Sonntag: 10 bis 18 Uhr

Das Programm im Überblick:

Freitag, 10. November
14 Uhr Marktbeginn
15 Uhr Alarm im Kasperletheater – Cocolorus Märchenspiel
17.45 Uhr Offizielle Eröffnung Martensmarkt
18 Uhr Laternenumzug
18.30 Uhr „Araga Mysteria“ - Feuershow Teil 1
19.30 Uhr Cocolorus Diaboli - Nordisch, brachiale Mittelaltermusik
21.30 Uhr „Araga Mysteria“ - Feuershow Teil 2

Samstag, 11. November
10 Uhr Marktbeginn
11 Uhr Der Froschkönig – Märchenerzählung mit Handpuppen
12 Uhr Der Stuhlgang – Akrobatik mit Stühlen
12.45 Uhr Hase und Igel – Cocolorus Märchenspiel
13.30 Uhr Paulette aus dem Koffer – Clownerie
15 Uhr Cocolorus Diaboli – Nordisch, brachiale Mittelaltermusik
16.30 Uhr Fridolin & seine Freunde – One-man-Varieté
17.30 Uhr Martinsspiel der Kirchgemeinden - Die Geschichte vom heiligen Martin über Teilen und Nächstenliebe
18.45 Uhr LED-Walkact
19.30 Uhr Cocolorus Diaboli - Nordisch, brachiale Mittelaltermusik
21.30 Uhr „Araga Mysteria“ - Feuershow

Sonntag, 12. November
10 Uhr Marktbeginn
11 Uhr Der Froschkönig – Märchenerzählung mit Handpuppen
12 Uhr Der Stuhlgang – Akrobatik und Clownerie
13 Uhr Paulette aus dem Koffer - Clownerie
15 Uhr Ankunft des Martensmannes mit anschließender Begrüßung des Martensmannes und Weinausschank
16.30 Uhr Fridolin & seine Freunde – One-man-Varieté
17.15 Uhr Hase und Igel – Cocolorus Märchenspiel


Hintergrundwissen zum Brauch

Vor mehr als 700 Jahren begab sich der Lübecker Martensmann zum ersten Mal auf den Weg zum Herzog zu Mecklenburg nach Schwerin. Schon damals führte der Lübecker Bote Wein als Freundschaftsbeweis an den Adligen und seine Untertanen mit. Den ungewöhnlichen Namen erhielt der mitgebrachte Tropfen von Lübecker Kaufleuten, die das edle Getränk im Mittelalter aus Frankreich importierten und ihn in den eigenen Kellern reifen ließen. „Spon“ ist das niederdeutsche Wort für Holzspan, „Rotspon“ meint also Rotwein aus Holzfässern. Der Brauch erlosch im Jahr 1817 und wurde 1991 auf Initiative des damaligen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Björn Engholm, neu belebt. Seitdem feiert die Landeshauptstadt Schwerin alljährlich den Empfang mit einem spektakulären Jahrmarkt. Im Jahr 2020 wurde der Martensmann-Brauch in das bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbes aufgenommen. Weitere Details zu der Geschichte des Martensmannes finden Interessierte unter: www.schwerin.de/martensmann.

Stadtmarketing Gesellschaft Schwerin GmbH