#gutzuhören – Die Sankt Paulskirche bei CITYTOGO.Schwerin

Mit modernen Materialien aus Eisen, Beton und Asphalt gebaut

Zierlich und stark zugleich – so thront das Gotteshaus St. Paulskirche mit Herrschaftsstand erhaben über Schwerin. Erbaut im Jahr 1869, sind all ihre Bestandteile noch original erhalten.
Blick auf die wunderschöne Paulskirche, Foto: maxpress

Paulsstadt • Zierlich und stark zugleich – so thront das Gotteshaus St. Paulskirche mit Herrschaftsstand erhaben über Schwerin. Erbaut im Jahr 1869, sind all ihre Bestandteile noch original erhalten. Beim Bau wurde auf moderne Materialien wie Eisen, Beton und Asphalt gesetzt.

Auf der höchsten Erhebung in der Stadt gelegen, ragen die Türme der Paulskirche in den Himmel. Prägnant bildet sie entlang der Schlossstraße die fundamentale Sichtachse zur Niklot-Halle im Hauptturm des Schlosses und zu St. Nikolai oberhalb des Pfaffenteiches. Beinahe zierlich präsentiert sich die neogotische Kirche aus dem Jahre 1869. Umso erstaunlicher ist es, dass ihr seit ihrer Weihe nichts etwas anhaben konnte. Die Kirche trotzte beiden Weltkriegen und anderen stürmischen Zeiten, bis heute sind alle Teile original. Das Fundament der Kirche ist außergewöhnlich massiv. Aus einem simplen Grund – die Paulskirche liegt direkt an Bahngleisen, beinahe führen diese unter ihr entlang. Somit steht das Fundament auf dem Zweifachen der eigenen Baumasse. Überhaupt kamen beim Bau modernste Methoden zum Tragen: Ihr Dachstuhl ist aus Stahl und ihr Maßwerk aus witterungsbeständigem Klinker.

Jedoch soll nun in naher Zukunft umgebaut werden. Die Stahlglocken im Turm der Paulskirche sollen weichen, denn die größte ist bereits defekt und wird nicht mehr regelmäßig geläutet. Schön ist, dass die Gemeinde Neheim bei Arnsberg fünf Glocken geschenkt hat. Ihre Paulskirche ist entwidmet worden und so sollen deren Bronzeglocken jetzt in Schwerin erklingen. Bis die neuen Bronzeglocken läuten können, müssen noch einige Vorarbeiten gestemmt werden. Um den Glockenstuhl anzupassen, braucht es Geld. Aus diesem Grund müssen sich die Schweriner und Touristen noch gedulden.

Zum Stil

Dem schönen Bau liegt das Eisenacher Regulativ zugrunde. Dabei handelt es sich um einen Vorschriftenkatalog. Er sorgte ab 1861 für den genormten Bau protestantischer Kirchen. In der technischen Ausführung der Paulskirche setzte man moderne Materialen wie Eisen, Beton und Asphalt ein. Wer sich heute im Inneren der Paulskirche umsieht, wird die Kanzel und ihre aufwändigen Schnitzereien im gotischen Stil bewundern können.

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