Das Leben ist eine Reise

Netzwerk für Menschen mit Programm zum „Welthospiztag“ in Schwerin

Inspiriert von der Wanderausstellung „Ein Koffer für die letzte Reise“ aus dem Jahr 2006 liegt im Eingang des Hospiz Am Aubach ein Koffer, der mit verschiedensten Erinnerungsstücken gefüllt ist, Fotos: Hospiz Am Aubach
Inspiriert von der Wanderausstellung „Ein Koffer für die letzte Reise“ aus dem Jahr 2006 liegt im Eingang des Hospiz Am Aubach ein Koffer, der mit verschiedensten Erinnerungsstücken gefüllt ist, Fotos: Hospiz Am Aubach

Lewenberg • Inspiriert von der Wanderausstellung „Ein Koffer für die letzte Reise“ aus dem Jahr 2006 liegt im Eingang des Hospiz Am Aubach ein Koffer, der mit verschiedensten Erinnerungsstücken gefüllt ist. Er soll Gäste und deren Familienangehörige anregen, zu überlegen, was sie in ihrem eigenen Koffer für die letzte Reise mitnehmen möchten.

Auf einer Seite im Gästebuch des Hospiz vom Netzwerk für Menschen steht: „Es ist schön, dass man hier in Ruhe und in Würde sterben darf.“ Kein Name und auch kein Datum sind vermerkt, einfach nur dieser Satz. „Genau darum geht es“, erklärt die langjährige Leiterin des Hospiz Katy Nülken, „dass gestorben werden darf. Wir möchten das Thema Sterben viel mehr in die Gesellschaft tragen – Sterben im Prozess des Abschiednehmens und des Loslassens.“ Der Koffer symbolisiert diesen Übergang vom Leben in den Tod. Nachdem der Medizinische Dienst der Krankenkassen die Versorgung im Hospiz genehmigt hat, kann der Gast, dessen Lebenszeit sich dem Ende neigt, einziehen. Aber wie wird ein Mensch begleitet, der an einer unheilbaren und fortgeschrittenen Krankheit leidet? Erste-Hilfe-Kurse vermitteln das richtige Verhalten in Notfällen. Das richtige Verhalten in der palliativen Arbeit für interessierte Laien und Betroffene behandelt der Kurs „Die letzte Hilfe“. Teilnehmende lernen, Schwerkranke und Sterbende am Lebensende zu begleiten. Sie lernen jedoch erst selbst anzunehmen, dass Sterben ein Teil des Lebens ist. Nur so kann die begleitende Person dem Sterbenden versuchen, das Leiden zu lindern und den Abschied zuzulassen. Der Letzte-Hilfe-Kurs in Schwerin wird regelmäßig vom Netzwerk für Menschen organisiert und durchgeführt. Infos zum nächsten Kurs finden sich in der linken Spalte.

Sterben sollte gesellschaftlich nicht mehr tabuisiert, sondern angenommen und zugelassen werden. Nur so akzeptieren wir auch unsere eigene Sterblichkeit.“
– Katy Nülken, Hospizleitung –

Schweriner Hospiz Am Aubach


Das Leben ist eine Reise, die irgendwann endet. Mit den Sterbenden werden im Hospiz symbolisch Koffer gepackt, die auf der letzten Reise mitgenommen werden (Foto oben). Die Idee entstammt der Wanderausstellung, deren Organisatoren fremde Menschen baten, den ihnen zugesandten Koffer mit den Utensilien zu packen, die sie auf ihrer letzten Reise mitnehmen würden. Ein symbolischer Akt, der sich auf das Wesentliche konzentriert. Jeder packt seinen Koffer anders. Manche bleiben leer, manche sind mit den verschiedensten Erinnerungen gefüllt.

Tag der offenen Stunden

Am 14. Oktober findet der Welthospiztag unter dem Motto „Der Hospiz lässt mich noch mal“ statt. Verschiedene Aktionen berichten zum Beispiel über das erste Mal und das letzte Mal von Ereignissen im Leben – Erinnerungen an den ersten Schultag oder das erste Fußballspielen, lassen Sterbende Alltagsmomente nochmal erleben, die sie glücklich gemacht haben.
Aus diesem Anlass veranstaltet das Hospiz Am Aubach (Foto Mitte) ebenfalls am 14. Oktober den „Tag der offenen Stunden“. Besucher können an diesem Sonntag erfahren, wie die Arbeit im Hospiz aussieht, wer dort arbeitet und welche Atmosphäre herrscht. Das Hospiz öffnet somit seine Türen und an einem Infostand vor dem Haus beantworten die Mitarbeitenden Fragen Interessierter. Dort findet auch die Anmeldung für eine Besichtigung des Hauses statt. Katy Nülken und ihr Team freuen sich auf spannende Gespräche mit den Besuchern.

Annette Markert

Termine im Oktober

1. Oktober, 10 bis 16 Uhr
Flohmarkt auf dem Lewenberg
Wismarsche Straße 298
19055 Schwerin

13. Oktober, 9 bis 13 Uhr
Kurs „Die letzte Hilfe“
Sozius Haus „Lankow“
Ratzeburger Straße 8a
19057 Schwerin
Kursbeitrag: 15 Euro
Anmeldungen per E-Mail an Stefanie Kluge:
s.kluge@nfm-schwerin.de

14. Oktober
Welthospiztag

14. Oktober, 8.30 bis 13 Uhr
Tag der offenen Stunden im Hospiz Am Aubach

Internet: www.netzwerk-fuer-menschen.de