Alten Friedhof neu entdecken

Zum Tag des Denkmals am 10. September lädt der SDS zum „Tag der Ruhe“

Zum Tag des Denkmals am 10. September lädt der SDS zum „Tag der Ruhe“ auf den Alten Friedhof der Landeshauptstadt ein. Die Veranstaltung bietet interessante Führungen und Wissenswertes für alle Generationen
Vor zwei Jahren nutzten zahlreiche Gäste den Tag der Ruhe zu geführten Rundgängen über das Areal, Foto: maxpress

Weststadt • Zum Tag des Denkmals am 10. September lädt der SDS zum „Tag der Ruhe“ auf den Alten Friedhof der Landeshauptstadt ein. Die Veranstaltung bietet interessante Führungen und Wissenswertes für alle Generationen, sie zeigt Kunst und gibt Informationen zum Thema Bestattung.

Friedhöfe sind in erster Linie Orte des Abschieds, der Trauer und der Erinnerung an liebe Menschen, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben. Doch sie sind auch Orte der Besinnung, der Erholung und der Kunst. Auf dem Alten Friedhof wird das auch durch die prächtigen Kapellen deutlich. Der Standort wurde 1862 vom damaligen Schweriner Hofbaumeister Georg Adolph Demmler ausgesucht und ein Jahr später mit der ersten Beerdigung eingeweiht.

Seitdem gilt er als ein sehr frühes Beispiel für einen Parkfriedhof. Theodor Klett als großherzoglicher Gartendirektor für die Gestaltung des Geländes verantwortlich, besichtigte zur Vorbereitung parkähnliche Friedhofsanlagen in Frankreich. Seine Erfahrungen ließ er in Schwerin einfließen. Geschichten wie diese hören die Gäste bei den Führungen. Mathias Schott, Vorsitzender des Vereins der Freunde des Schweriner Schlosses, widmet seinen Rundgang dem Herzogshaus und hat dabei interessante Fakten und Begebenheiten zu erzählen.

Militärgeschichtliche Informationen und die damit verbundenen Personen, Gräber und Denkmäler beinhaltet ein Rundgang des Fördervereins Alter Friedhof e. V. Dieser präsentiert sich, wie der Informationsstand der Friedhofsverwaltung und des Krematoriums, auf der Wiese vor der Trauerhalle. Wer mehr über die Friedhofsbewirtschaftung wissen und hinter die Kulissen des Betriebes schauen möchte, kann das mit dem Sachgebietsleiter Peter Klein tun.

Zum ersten Mal startete in diesem Jahr ein Fotowettbewerb mit dem Titel „Fundort Friedhof“. Kinder und Jugendliche waren aufgerufen, Fotomotive auf dem Friedhof zu finden. Die besten Schnappschüsse werden am Tag der Ruhe in einer Ausstellung gezeigt und am Nachmittag durch den Oberbürgermeister Rico Badenschier prämiert. Neben den Fotos werden auch Linolschnitte ausgestellt, Steinmetze und Floristen zeigen ihre Handwerkskunst. Wer den Tag nutzen möchte, um sich über die Grab- und Bestattungsarten zu informieren, erfährt von Jana Vatnika bei einem Rundgang alles Wissenswerte dazu. Künstlerisch wird der Tag von Musikerinnen und Musikern des Konservatoriums umrahmt. Für den Gaumenschmaus der Gäste werden Kaffee und Kuchen angeboten. Das Programm des Tages finden sie unten!

maxpress/Steffen Holz

Demmlers schöne Kapelle anschauen

Weststadt • Sie ist ohne Zweifel eins der prächtigsten Bauwerke auf dem Alten Friedhof Schwerin: die Demmler-Grabkapelle. Wer eine solche Kapelle bauen wollte, hatte diese per Bauzeichnung beim Oberkirchenrat zu Schwerin genehmigen zu lassen. In der Zeit von 1863 bis 1915 sind 19 solcher Grabkapellen entstanden, darunter auch die des Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Bereits kurz vor der offiziellen Einweihung des Friedhofs war es ihm gelungen, die erste Grabkapelle des Alten Friedhofs zu erwerben. Hier wurde Demmlers Frau, die bereits 1862 verstorben war, beigesetzt und 1886 Georg Adolph Demmler selbst. Noch mehr Wissenswertes zur Kapelle verrät Lars Schneekloth vom Förderverein zur Wiederherstellung und Erhaltung des Demmler-Mausoleum e.V. bei seiner Führung.

maxpress/sho

Kinder-Spaziergang über den Friedhof

Weststadt • „Was passiert, wenn ich tot bin und wo komme ich dann hin?“ Diese und andere Fragen stellen Kinder, wenn sie auf dem Friedhof sind. Bei einem geführten Spaziergang mit Berthild Horn wird den Mädchen und Jungen auf kindgerechte Art und Weise das Thema Friedhof ungezwungen nahegebracht. Berthild Horn passt den Inhalt der Führungen dem Alter der Kinder an. „Sind die Kinder noch klein, erkläre ich anhand von Pflanzen und Tieren, die es auf dem Friedhof gibt, dass das Leben beginnt und endet. Sind die Kinder größer, besuchen wir zum Beispiel die Gräber bekannter Persönlichkeiten und ich erzähle etwas über die Geschichte der Menschen, die hier beerdigt sind. So wie etwa die Freundin des Schriftstellers Fritz Reuter, Frida von Bülow, die diesen während seiner Haft in Dömitz kennenlernte.“

maxpress/sho

Das Programm auf einen Blick

Tag der Ruhe am 10. September

11.00 Uhr Eröffnung durch Ilka Wilczek, Werk leiterin SDS und musikalische Einstimmung mit dem Konservatorium
11.10 Uhr Grußwort des Stadtpräsidenten Sebastian Ehlers
11.30 Uhr Führung zur Demmler-Grabkapelle mit Lars Schneekloth
11.30 Uhr Rundgang zu den Grabarten mit Jana Vatnika von der Friedhofsverwaltung
12.45 Uhr Geschichten rund ums Herzogshaus mit Mathias Schott
12.45 Uhr Spaziergang mit Kindern über den Friedhof mit Berthild Horn
12.45 Uhr Rundgang zur Militärgeschichte 13.45 Uhr Musik von jungen Talenten des Konservatoriums
14.00 Uhr Preisverleihung Fotowettbewerb durch OB Rico Badenschier
14.30 Uhr Kulturelles Denkmal Friedhof – Rundgang mit Förderverein Alter Friedhof e. V.
14.30 Uhr Geschichte des Friedhofs – Vortrag von Christoph Wunnicke
15.00 Uhr Hinter den Kulissen – Führung mit Peter Klein von der Friedhofsbewirtschaftung

maxpress/sho