Metallkonstrukt trägt Kanal

Bis zum Frühjahr des nächsten Jahres soll das Projekt fertig sein

Das Bauvorhaben zwischen Werderhof und Marstall birgt eine Reihe von Herausforderungen für die SAE. Der Baugrund in Nähe des Schweriner Sees ist nicht stabil. Stück für Stück wird daher eine neue Leitung verlegt.
Der Blick aus der Vogelperspektive zeigt die zickzackförmige Konstruktion, welche auch die neue Leitung in dem schwierigen Terrain aufnehmen wird, Foto: SAE

Altstadt • Das Bauvorhaben zwischen Werderhof und Marstall birgt eine Reihe von Herausforderungen für die SAE. Der Baugrund in Nähe des Schweriner Sees ist nicht stabil. Stück für Stück wird daher eine neue Leitung verlegt. Diese hängt an einer besonderen Konstruktion.

Starke Bewegungen des Untergrunds und der Verschleiß des Materials über vier Jahrzehnte hinweg haben eine Abwasserleitung einbrechen lassen. Zwischen Werderhof und Marstall wies abgesackter Boden im April vergangenen Jahres genau darauf hin. „Dieser Sammler entwässert die Altstadt, den Lewenberg, die Schelfstadt, weite Teile der Pauls- und der Weststadt sowie der Werdervorstadt.

Rund 40 Prozent des gesamten Abwassers der Stadt passieren diesen Kanal. Das sind mehr als 5.700 Kubikmeter am Tag“, weiß Baubetreuer Marco Biermann. Eine aufwändige Planung und statische Berechnungen waren erforderlich, bevor Mitte Mai 2023 die Bauarbeiten anlaufen konnten. In verschiedenen Abschnitten wird die bestehende Leitung jetzt ausgetauscht. Zunächst erfolgt entlang der Werderstraße die Einbringung eines 120 Meter langen duktilen Gussrohres mit einem Durchmesser von einem Meter.

„Wir nutzen dafür die bestehende Metallkonstruktion, die auch schon die alte Leitung trug. Diese erweist sich als sicher. Grund dafür sind zahlreiche, mehr als 30 Meter tief reichende Stützpfeiler im Boden. Sie gewähren nach unseren Analysen ausreichend Halt“, erklärt WAG-Mitarbeiter Marco Biermann. Weitere 120 Meter neuer Leitung kommen vom Eckschacht an der Parkplatzzufahrt am Marstall bis zum seenahen Pumpwerk in den Boden. Diese Rohre verfügen über eine Nennweite von 80 Zentimetern. „Diese pressen wir über eine Vortriebsbaugrube in den vorhandenen Kanal ein. Das heißt, die Verlegung erfolgt unter der Erde. Das Abwasser gelangt während der Phase des Vortriebs über eine Interimsleitung zum Pumpwerk“, so Marco Biermann.

Dafür liegt bereits eine 260 Meter lange Umgehungsleitung am Rand der Baustelle. Bis zum Frühjahr des nächsten Jahres wollen die Bauverantwortlichen für die SAE das ungewöhnliche und mit nahezu zwei Millionen Euro Baukosten auch teure Vorhaben abschließen. Marco Biermann rechnet damit, dass er dieses spektakuläre Projekt aufgrund der akribischen Vorbereitungen vielleicht auch schon etwas früher abschließen kann. „Alle Rohrstücke haben einen exakt vorgegebenen Zuschnitt erhalten.“

maxpress/Barbara Arndt