Warnitzer Feld gestoppt

Prestige-Projekt vor dem Aus?

Bis zu 1.000 Wohneinheiten sollten hier entstehen – so sah es der 2020 beschlossene B-Plan für das Warnitzer Feld vor (Foto). Den hat OB Rico Badenschier nach seiner Umstrukturierung des Bereiches Stadtentwicklung und Bauen auf Eis gelegt.
Hier soll das besondere Wohngebiet entstehen, Foto: paparzzie.de

Warnitz • Bis zu 1.000 Wohneinheiten sollten hier entstehen – so sah es der 2020 beschlossene B-Plan für das Warnitzer Feld vor (Foto). Den hat OB Rico Badenschier nach seiner Umstrukturierung des Bereiches Stadtentwicklung und Bauen auf Eis gelegt. „Die Arbeiten am B-Plan Warnitz werden bis auf Weiteres eingestellt“, verkündete Badenschier auf der Stadtvertretersitzung vor der Sommerpause.

Sehr zum Erstaunen der CDU-Fraktion. „Die Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht für alle bauwilligen Familien in unserer Stadt. Der Bedarf an Eigenheimen und bezahlbarem Wohnraum ist weiter da. Beides sollte nach den bisherigen Plänen in Warnitz umgesetzt werden“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und baupolitische Sprecherin der Fraktion, Silvia Rabethge.

Grund für die Rolle rückwärts des OB in Sachen Warnitzer Feld war, so Badenschier, das Vorhandensein von ausreichender Baufläche im innerstädtischen Bereich, „wofür man in Warnitz Acker am Stadtrand ohne Schul- und Nahverkehrsanbindung klimaunfreundlich zupflastern würde.“ Gespräche über den Stopp des Projekts seien mit der LGE – dem Entwickler des geplanten Quartiers in Warnitz – bereits geführt worden, berichtete der Verwaltungschef.

Stolz präsentierte die LGE vor ein paar Wochen noch den außergewöhnlichen Entwurf der „MOSAIK architekt:innen bda“ aus Hannover, der in Warnitz die „Verflechtung von Natur- und Siedlungsraum mit einem städtebaulichen Ansatz, den es in Schwerin bisher nicht gegeben hat“, vorsah. „Wir haben in einem ambitionierten Gutachterverfahren mit dem Entwurf von MOSAIK einen zukunftweisenden und nachhaltigen Vorschlag für einen besonderen Städtebau in Schwerin erhalten, der viel Zustimmung erfahren hat“, sagt LGE-Geschäftsführer Robert Erdmann und fügt hinzu: „Wir sind von dem Projekt überzeugt und haben viel Energie investiert.“

Laut der Antwort einer kleinen Anfrage der CDU-Landtagsfraktion habe die LGE bereits mehr als 600.000 Euro in die Entwicklung des Projektes investiert. Wie geht es jetzt weiter? „Entsprechende Beschlüsse sind ja erst noch zu fassen. Bisher besteht der Beschluss der Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Warnitzer Feld. Allerdings respektieren wir die zukünftigen Beschlüsse städtischer Gremien“, so Robert Erdmann.

maxpress/Steffen Holz