Digitalisierung trifft Handwerk bei STOLLE in Schwerin

Sanitätshaus verbindet beide Bereiche beim Sitzschalensonderbau

Die Mitarbeiter Rolf Holm (r.) und Toni Jaeger (l.) arbeiten am Sitzschalensonderbau im STOLLE Sanitätshaus, Foto: maxpress
Die Mitarbeiter Rolf Holm (r.) und Toni Jaeger (l.) arbeiten am Sitzschalensonderbau im STOLLE Sanitätshaus, Foto: maxpress

Schwerin • Dass echtes Handwerk und Digitalisierung sich nicht ausschließen, sondern wunderbar ergänzen, beweist das Reha-Team beim STOLLE Sanitätshaus. Seit einiger Zeit nutzen die Mitarbeiter im Bereich Sitzschalensonderbau die neueste Handytechnik. Der Impuls dafür kam aus den eigenen Reihen.

Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, müssen teilweise bis zu zehn Stunden in derselben Position verharren, denn sie können sie nicht ohne Weiteres verändern. Eine Sonderanfertigung von Sitzschalen hat daher viele Vorteile: Die Patienten sitzen aufrechter, können wieder mehr am Leben teilhaben und durch die bessere Sitzposition sogar wieder ihren Rollstuhl selbst antreiben. Auch die Vitalität insgesamt wird durch die bessere Haltung gefördert.
Für die individuelle Anfertigung nehmen die Außendienstmitarbeiter bei STOLLE zunächst einen Abdruck mithilfe eines Vakuumkissens. „Das Kissen passt sich nicht nur der Sitzposition an, sondern man kann die Form sogar beeinflussen und so die individuellen Bedürfnisse berücksichtigen, je nach Krankheitsbild“, erklärt Rolf Holm (Foto oben, r.), der genau wie Sven Janke (Foto unten, l.) hauptsächlich die kleinen Patienten betreut. Die Styropor-Kügelchen im Innern werden unter Vakuum so hart, dass die Form beim Raussetzen erhalten bleibt. Diesen Abdruck können die STOLLE-Mitarbeiter seit einiger Zeit ganz einfach mit dem Smartphone erfassen und den digitalen Scan direkt digital modellieren. Die Idee dazu hatte Toni Jaeger (oben, l.). Er ist technisch sehr interessiert und war vor mehr als anderthalb Jahren auf die Software Polycam aufmerksam geworden. Seitdem hatte er mit ihr gearbeitet. Nun hat er auch seine Kollegen davon überzeugt und alle sind begeistert. Mittlerweile wird nicht nur bei STOLLE in Schwerin, sondern auch in Hamburg und Leipzig mit dem Programm gearbeitet. „Es ist schön, wenn unsere Mitarbeiter selbst solche Impulse setzen. Deshalb haben wir gerne in die modernen Handys und die Software investiert“, sagt STOLLE-Geschäftsführer Detlef Möller. Auf Grundlage des digitalen Abdrucks formen die Techniker in der Werkstatt, Robert Zwirn und Andreas Kubik (unten, r.), dann die Sitzschale in echter Handarbeit. Im Anschluss folgen die erste Anprobe und der Feinschliff, ehe das fertige Modell bezogen wird.

Marie-Luisa Lembcke

Toni Jaeger, Außendienstmitarbeiter

„Das digitale Vorgehen erspart uns viel Zeit und auch der Kunde kommt so schneller zu seinem Hilfsmittel.“

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