Kunstverein Wiligrad präsentiert Ausstellung „Bildhafte Keramik“
Kabinettausstellung von Maler und Grafiker Andreas Gellmann ebenfalls zu sehen
Wiligrad • Die Ausstellung zeigt eine breite Palette von kunstvoll gestalteten keramischen Objekten und Bildtafeln, die sowohl die Kreativität, als auch Ausdrucksformen der zeitgenössischen Gesellschaft reflektieren. In den bildhaften Keramik-Objekten entdecken Besucher oft inhaltliche und formale Geheimnisse und Rätsel, die es zu erkunden gibt.
Die Anfänge der Keramikwerkstätten waren geprägt von bedeutenden Persönlichkeiten wie Gustav Weidanz und später Gerhard Marcks, der von der Bauhaus-Töpferei Schloss Dornburg/Saale kam. Ihnen folgten Marguerite Friedlaender, sowie in den fünfziger Jahren Erika Gravenstein und Gustav Weiss. Im Jahr 1959 trat Gertraut Möhwald als Studentin der Burg Giebichenstein an und übernahm 1970 die Leitung der Keramikabteilung. Als kreative und inspirierende Kraft arbeitete sie eng mit dem „zunächst nur“ Werkstattmeister Gerd Lucke zusammen, was zu einer bahnbrechenden Innovationswelle für die kommende Keramikepoche führte. Dies wiederum beeinflusste eine neue Generation von talentierten Studentinnen und Studenten, darunter Egon Wrobel, Sigrid Hilpert-Artes, Judith Püschel, Judith Runge, Gritta Götze, Antje Scharfe, Martin Möhwald, Hermann Grüneberg, Katarina Löber, Thomas Löber-Buchmann, Ute Brade, Karl Fulle und viele andere.
Aufgrund ihres herausragenden Potenzials wurden die ehemaligen Studenten Antje Scharfe und Karl Fulle als Lehrkraft an die Burg Giebichenstein berufen. Diese talentierte Gruppe von Keramikkünstlern setzt ihre Leidenschaft und ihr Engagement für die Keramiktradition fort und bringt frische Perspektiven und kreative Innovationen in das Feld. Der Kunstverein Wiligrad e.V. ehrt Gustav Weiss, einen ehemaligen Lehrer der Burg-Keramikwerkstatt und Gründer des renommierten Keramikmagazins „Neue Keramik“, zu seinem 100. Geburtstag.
Besucher haben die einzigartige Gelegenheit, sich von den Werken der Keramiker/innen inspirieren zu lassen und die künstlerische Entwicklung hautnah zu erleben. Die Ausstellung zeigt nur Arbeiten der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, sondern weist auch auf die bedeutende Keramiksituation der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und die vielfältigen autodidaktischen Keramiker/innen hin, die bedauerlicherweise in dieser Ausstellung nicht vertreten sein können.
In der Kabinettausstellung wird der Maler und Grafiker Andreas Grellmann vorgestellt. Seine Werke bieten eine künstlerische Auseinandersetzung mit den bedrohlichen Krisen unserer Zeit und eine kritische Reflexion der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Grellmann beherrscht verschiedene Techniken wie Zeichnung, Radierung, Monotypie, Malerei und Collage, um seine Botschaften zum Ausdruck zu bringen. Seine Werke sind nicht nur hoffnungsvoll, sondern auch von außerordentlicher Schönheit, während sie uns dazu anregen, unsere behagliche Ruhe zu hinterfragen und aktiv über die Welt um uns herum nachzudenken
Kunstverein Wiligrad