Bereit für Erweiterung in der Güstrower Straße

Eigentümer des „Hanse-Centers“ fühlen sich bei neuen Plänen außen vor gelassen

Rote Fläche: Ein neuer B-Plan der Stadt sieht den Bau eines neuen Einkaufszentrums vor. Blaue Fläche: Die Erweiterungsmöglichkeiten des Hanse-Centers, Grafik: GeoPortal.MV/maxpress
Rote Fläche: Ein neuer B-Plan der Stadt sieht den Bau eines neuen Einkaufszentrums vor. Blaue Fläche: Die Erweiterungsmöglichkeiten des Hanse-Centers, Grafik: GeoPortal.MV/maxpress

Werdervorstadt • Die Gerüchte machen die Runde in Schwerin: In der Möwenburgstraße tut sich bald etwas, ein neues Einkaufszentrum soll entstehen. Bei allen Informationen, Planungen und Bürgerbeteiligung bleibt aber einer stets außen vor – der Flächeneigentümer des bestehenden „Hanse-Centers“, nur wenige Meter daneben.

Schon viele Jahre wünschen sich die Eigentümer eine Modernisierung und Erweiterung des Hanse-Centers. Sie haben Gespräche mit den Verantwortlichen bei der Stadt geführt, sind bisher aber keinen Schritt weitergekommen“, sagt Olaf Dziallas verärgert, der die Grundstücksgemeinschaft EKZ Güstrower Straße GbR rechtlich vertritt. Durch die bauliche Entwicklung und den Anstieg der umliegenden Anwohnerzahl in den vergangenen Jahren ist der Bedarf an Verkaufsflächen für Lebensmittel enorm gewachsen. Doch der B-Plan sieht das bisher nicht vor. Tatsächlich wird laut Einzelhandels-Entwicklungskonzept eine Erweiterung des Hanse-Centers zur Standortsicherung und eine entsprechende Anpassung des B-Plans aber ausdrücklich empfohlen. „Umso verwunderter waren wir, als wir feststellten, dass auf der Fläche unmittelbar neben Rewe und Aldi eine Erweiterung in Form eines Neubaus nun plötzlich möglich sein soll. Dafür wird sogar gerade ein B-Plan aufgestellt.“ Die Eigentümer fühlen sich hingehalten, desinformiert und hintergangen. „Ich bin sehr enttäuscht, wie negativ das Hanse-Center offenbar behaftet ist. Es wird ein Bild vermittelt, beim Nahversorger würde sich nicht mehr viel tun und dass auch überhaupt kein Interesse daran bestünde. Dem ist einfach nicht so“, betont Matthias Schulz, Mitglied der Eigentümergemeinschaft. „Wir waren bei den Stadtplanern, haben unsere Ideen präsentiert und mehrfach den Austausch gesucht – dafür aber nur warme Worte bekommen.“ Zu allem Überfluss zielt der neue B-Plan sogar auf einen Umzug des jetzigen Rewe-Marktes in den Neubau ab. Die städtebaulich katastrophale Folge wäre, dass die einseitige Förderung des neuen Standorts für einen Lebensmittelvollversorger langfristig einen Leerstand des Hanse-Centers bewirken wird. „Das kann nicht im Sinne der Stadtentwicklung und der Bürger sein“, ist sich Schulz sicher. Was hat die GbR stattdessen vor? Ihr Ansatz ist der, dass der bestehende Standort hinsichtlich der Lebensmittelflächen erweitert werden kann und insgesamt ein gemeinsames attraktives Einkaufserlebnis geschaffen wird. „Die Eigentümer sind auf jeden Fall gesprächsoffen und wünschen sich, in Prozesse mehr mit eingebunden zu werden“, betont Olaf Dziallas.

Marie-Luisa Lembcke


Rote Fläche: Ein neuer B-Plan der Stadt sieht den Bau eines neuen Einkaufszentrums vor. Blaue Fläche: Die räumlichen Möglichkeiten zur Erweiterung des Hanse-Centers sind gegeben. Ein Umzug des Rewe-Marktes würde langfristig einen Leerstand des Hanse-Centers bedeuten