Kommt Religion aus der Mode?

Bei „Monte trifft...“ der diakonie Westmecklenburg-Schwerin beantworten Experten auch kritische Fragen zur Religion

Dr. Ulf Harder (2.v.r.), Theologischer Geschäftsführer der Diakonie Westmecklenburg-Schwerin, ging darauf ein, dass Kirchen in den vergangenen Jahren viele Mitglieder verloren haben, Foto: Diakonie WMSN
Dr. Ulf Harder (2.v.r.), Theologischer Geschäftsführer der Diakonie Westmecklenburg-Schwerin, ging darauf ein, dass Kirchen in den vergangenen Jahren viele Mitglieder verloren haben, Foto: Diakonie WMSN

Schwerin • Im Juni fand in der Montessori- Schule Schwerin ein weiterer Themenabend der beliebten Veranstaltungsreihe „Monte trifft …“ statt. Schulleiter Fred Vorfahr (Foto, 2.v.l.) nahm den vor zehn Jahren mit der Domgemeinde und der Schloßkirchengemeinde geschlossenen Kooperationsvertrag zum Anlass, dabei das Thema „Christliche Bildung – Religion in der Schule“ in den Fokus zu rücken.

Die Eingangsfrage des Gastgebers, ob Religion aus der Mode komme, beantwortete Wolfgang von Rechenberg (l.), Referent für Ev. Religionsunterricht und gemeindebezogene Dienste der Nordkirche, mit einem klaren „Nein“. Nach seiner Einschätzung kommen Menschen zu unterschiedlichen Zeiten ihres Lebens an den Punkt, etwas zu hinterfragen und Religion könne auf viele Fragen Antworten geben.
Volkmar Seyffert (r.), Pastor der Schloßkirchengemeinde Schwerin, betonte, dass Kinder und Jugendliche auch gegenüber Lehrenden die Möglichkeit haben müssen, etwas zu hinterfragen. So können sie für sich Entscheidungen treffen und zu selbstbewussten Menschen heranwachsen. Matthias Labude (Mitte), Gemeindepädagoge der Domgemeinde Schwerin, bestätigte dies aus seiner Arbeit, mit der er Kindern und Jugendlichen etwas für ihr Leben mitgeben könne, denn nicht selten komme auch nach Jahren davon etwas zurück.
Dr. Ulf Harder (2.v.r.), Stiftspropst und Theologischer Geschäftsführer des Schulträgers Diakonie Westmecklenburg- Schwerin, ging darauf ein, dass Kirchen in den vergangenen Jahren viele Mitglieder verloren haben, was sehr ernst zu nehmen sei. Wenn Menschen ihre Bindung zur Institution Kirche verlieren, bedeute das nach seiner Erfahrung aber nicht, dass sie mit weniger Herzblut das Bedürfnis nach dem haben, was wir mit Religion verbinden. All das sei immer noch da und es gelte, neue Räume stark zu machen, um diese Themen zu kommunizieren.

Anna Karsten