Erstmals Roter Panda im Schweriner Zoo geboren

Das Jungtier der Katzenbären wurden im Juni geboren

Dem jungen Roten Panda im Schweriner Zoo geht es gut, Foto: Zoo Schwerin
Dem jungen Roten Panda im Schweriner Zoo geht es gut, Foto: Zoo Schwerin

Zippendorf • Im Oktober 2022 zog zum Roten Panda „Leo“ das Weibchen „Nila“ aus dem Luxemburgischen Parc Merveilleux. Bereits damals zeichnete sich ein harmonisches Zusammenleben der auch Katzenbär genannten Tiere ab. Nun, sechs Monate später, freut sich der Schweriner Zoo die Geburt von zwei Westlichen Roten Pandas (Ailurus fulgens fulgens) verkünden zu dürfen! Zwei Jungtiere wurden am 9. Juni 2023 in einer Höhle auf der Anlage geboren, wo zuvor das Weibchen ein gemütliches Nest gebaut hatte. Die Trächtigkeit bei dieser Art liegt zwischen 114 bis 145 Tagen. Die Jungtiere kommen mit verschlossenen Augen und Ohren auf die Welt und öffnen diese erst nach etwa 18 Tagen, voll sehtüchtig sind sie jedoch erst nach etwa 40 Tagen.

Eines der Jungtiere war von Beginn deutlich kleiner als das Geschwistertier. Wenn gleich es auch etwas an Gewicht zugenommen hatte, musste in der vergangenen Woche der Tod des Tieres festgestellt werden. Das größere und kräftigere Jungtier entwickelt sich weiterhin prächtig und wird regelmäßig von Zootierpflegerin Nikolina Rupic gewogen. Dazu werden die Zeitspannen zwischen dem Säugen genutzt, in denen „Nila“ in ihrem Lieblingsbaum ruht. „Sie ist eine tolle Mutter und kümmert sich sehr gut um den Kleinen“, berichtet Nicolina Rupic. „Das Jungtier hält sich noch gut versteckt und ist noch nicht für die Besuchenden zu sehen. Erst mit 65 bis 90 Tagen wird es die Wurfhöhle verlassen“, erklärt sie weiter.

Der Westliche Rote Panda wird auch Himalaya-Katzenbär genannt und bewohnt in der Natur die Berghänge im Himalaya und die östlich anschließenden Gebirge in Süd- und Südostasien. Er lebt in Mischwäldern mit dichtem Bambusunterwuchs in Höhenlagen von bis zu 4800 m und ernährt sich von Bambus sowie zusätzlich von Flechten, Wurzeln, kleinen Wirbeltieren und Insekten. Die Tiere sind vorwiegend nachtaktiv, ruhen auf Bäumen oder in Baumhöhlen, um danach zur Nahrungssuche herabzusteigen. Die Art leidet hauptsächlich unter Lebensraumverlust, gebietsweise auch unter Wilderei. Wegen der zunehmenden Bedrohung und gleichzeitig rückläufigen Populationsgröße wird der Rote Panda von der Weltnaturschutzunion IUCN als "stark gefährdet" (EN) klassifiziert. In den Zoos des Europäischen Zooverbandes EAZA wird die Art in einem Erhaltungszuchtprogramm (EEP) koordiniert. Zudem wird intensiv mit Wissenschaftlern und Naturschützern im natürlichen Verbreitungsgebiet intensiv gemeinsam an der Rettung der Art gearbeitet.

Zoologischer Garten Schwerin