Wasser für die Schweriner Bäume

SDS pflegt 15.000 Straßenbäume in der Landeshauptstadt

SDS-Beschäftigter Michel Wenning gelangt mit dem Klein-Lkw und per Wasserschlauch an die Baumwurzeln, Foto: maxpress
SDS-Beschäftigter Michel Wenning gelangt mit dem Klein-Lkw und per Wasserschlauch an die Baumwurzeln, Foto: maxpress

Schwerin • Statistisch gesehen steht für jeden zweiten Einwohnenden Schwerins ein Baum in der Stadt. 15.000 davon sind als Straßenbäume besonders Klimaveränderungen und schwierigen Standortbedingungen ausgesetzt und werden vom SDS mit großem Einsatz gepflegt.

Der Juni war bisher der trockenste Monat des Jahres mit nur minimalen Niederschlägen – eine Herausforderung für die Mitarbeitenden von Jörg Neumann, technischer Sachbearbeiter beim SDS. „Ab Mitte April bis in den August hinein bewässern wir die Bäume in acht Gängen. Die Extraportion Wasser bekommen jedoch nicht alle Straßenbäume, sondern vor allem die Pflanzen, die noch jung sind und durch die Trockenheit Probleme bekommen könnten. 1.200 Bäume der Stadt zählen dazu. Jeder davon bekommt alle 14 Tage zusätzliches Wasser. Ist es so trocken wie in den vergangenen Wochen, auch häufiger“, so der Fachmann.
300 Wassersäcke an den Baumstämmen sorgen für eine gleichmäßige Flüssigkeitsabgabe über den Sommer. Manuell gelangt das notwendige Nass durch Beschäftigte wie Michel Wenning (Foto) mit dem Klein-Lkw und per Wasserschlauch an die Baumwurzeln. 70 Liter bekommt jedes Gewächs dabei im Durchschnitt. Das Gießwasser für die Pflanzen entnehmen die Beschäftigten an Zapfstellen der Schweriner Seen oder am Störkanal. Im vergangenen Jahr wurden dabei 623 Kubikmeter Wasser aus den Gewässern für den Erhalt der Schattenspender in die Tankwagen gepumpt. Die städtischen Bäume sind jedoch nicht nur Trockenheit, Sommerhitze und Stürmen ausgesetzt, sondern müssen auch mechanischen Belastungen durch parkende Autos oder Tiefbauarbeiten standhalten. Um die Bäume befinden sich die Baumscheiben. Diese sollen der Pflanze Raum zum Atmen geben, vor dem Anfahren schützen und dienen als Versickerungsfläche für Regen- oder Gießwasser. Immer wieder treffen die Beschäftigten auf Baumstandorte, die als Fahrradständer dienen. „Dadurch können Schäden an der Rinde entstehen und das Gießen klappt auch nicht. Deshalb bitten wir alle, für ihre Draht-esel andere Plätze zu suchen“, sagt Nonno Schacht, Bereichsleiter Öffentliches Grün/Friedhöfe. „Wer als Privatperson etwas für die Gesundheit und Pflege der städtischen Bäume tun möchte, kann diese gern vor seinem Haus gießen oder eine Baumpatenschaft abschließen“, ermuntert Nonno Schacht die Anwohnenden. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Webseite www.sds-schwerin.de.

Steffen Holz