Auch künftig gut kooperieren in Schwerin
Seit 30 Jahren reinigt die Kläranlage der Landeshauptstadt Abwasser des Zweckverbandes Schweriner Umland
Schwerin-Süd • Seit 30 Jahren reinigt die Kläranlage der Landeshauptstadt Abwasser des Zweckverbandes Schweriner Umland. Bei einem Erfahrungsaustausch würdigten die Partner die effektive Zusammenarbeit und verständigten sich zu Herausforderungen der Zukunft.
Bereits seit dem Jahr 1993 existiert ein Abwassereinleitungsvertrag mit dem Zweckverband Schweriner Umland. Dieser regelt die Behandlung des Abwassers aus dem Verbandsgebiet auf der Kläranlage in Schwerin-Süd. „Von Anfang an gab es eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir übernehmen das Abwasser von rund 31.000 Einwohnern aus dem Schweriner Umland. Das Einzugsgebiet reicht von Dümmer bis Mirow sowie von Trebbow bis Flessenow“, sagt Karsten Schultz, Werkleiter der Schweriner Abwasserentsorgung (SAE). „Die ausgesprochen gute Zusammenarbeit führte bereits 2017 zu einer Vertragsverlängerung mit einer Laufzeit bis 2034. Das bedeutet für beide Seiten langfristige Planungssicherheit und ermöglicht wirtschaftliches Arbeiten sowie stabile Gebühren“, so die WAG-Geschäftsführer Hanno Nispel und Petra Beyer. „Als Betriebsführer für die SAE arbeiten wir in allen Aufgaben sehr effektiv und vertrauensvoll mit dem Zweckverband zusammen.“
Immerhin werden auf der Schweriner Kläranlage 1,2 Millionen Kubikmeter Abwasser aus dem Schweriner Umland pro Jahr gereinigt. Das entspricht etwa 15 Prozent der Anlagenkapazität und der dreifachen Menge des Pfaffenteichs. Auch Georg Riedel, Vorsitzender des Werkausschusses der SAE und Georg Ihde, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes loben ausdrücklich die hervorragende und langjährige Kooperation.
Künftig, so betonen Karsten Schultz und Hanno Nispel, kommen auf die Abwasserreinigung große Herausforderungen zu. Dazu zählt der perspektivische Ausbau um eine vierte Reinigungsstufe. Das ermöglicht, Mikroschadstoffe zu eliminieren oder auch gereinigtes Abwasser für Industrie als Brauchwasser zu verwenden. „Eine effiziente Prozessführung und unser Energiemanagment mit Eigenstromerzeugung wirken steigenden Kosten entgegen“, ergänzt Tobias Schulze, Technischer Leiter der WAG.
Barbara Arndt
Leitungstausch in schwierigem Gebiet
Ein mehr als 50 Jahre alter und defekter Abwasserkanal wird in der Werderstraße erneuert. „Der Baubereich erstreckt sich vom Kinderspielplatz am Stadthafen und reicht bis zum Pumpwerk am Marstall“, sagt Baubetreuer Marco Biermann von der WAG.
„Wir arbeiten bei der Verlegung mit zwei verschiedenen Materialien. Zum einen kommt ein ausgesprochen strapazierfähiges Gussrohr in den Boden. Zum anderen verwenden wir ein mit Glasfaser verstärktes Kunststoffrohr.“ Die Arbeiten gelten wegen des komplizierten Baugrundes als sehr anspruchsvoll. Mit der Fertigstellung des mehr als eine Million Euro teuren Vorhabens rechnet der Baubetreuer im April 2024. Er bittet Fußgänger und Radfahrer, die Wege in der Werderstraße zu nutzen.