Albatros wieder auf dem Schweriner See
Verein rettete altes Polizeiboot vor Verrottung und holte es nun zurück in die Landeshauptstadt
Schwerin • Vereinsmitglieder retteten altes Polizeiboot von 1967 vor der Verschrottung. Nun hat es von der Werft in Maltz etliche Schleusen bis in den Schweriner See passiert und ist zurück.
„Es ist schon ein kleines Wunder“, resümiert Rainer Katt, Vorsitzender des Albatros Natur und Umwelt e.V. „Die Albatros fährt wieder.“ Nach vier Tagen auf dem Wasser haben die 13 engagierten Mitglieder im Juni das Kontrollboot KB 12 wieder in heimische Gewässer zurückgeholt. 11,80 Meter ist die „Albatros“ lang und knapp drei Meter breit. Es ist ein seltenes noch erhaltenes Schnellboot, welches in den 70er-Jahren auf der Elbe bei der Wasserschutzpolizei eingesetzt war und später bei der GST im Schweriner Heidensee seinen Hafen hatte. Damals fuhr Kapitän Andreas Meyer die „Alte Lady“, wie er sie nennt. Bei der Überfahrt stand er nun wieder am Steuer. „Es war für mich schon ein bewegender Moment, als ich meine Albatros wieder starten durfte“, sagt er mit glänzenden Augen. An den Schleusen auf der Rückfahrt bestaunten viele Neugierige den Oldtimer und fachsimpelten mit der Crew. „Die Albatros ist einsatzfähig und wir werden sie auch zum Insel- und Strandfest Schwerin fahren“, verspricht Axel Kämmerer vom Vereinsvorstand. „Aber es ist noch viel zu tun. Insbesondere widmen wir uns nun dem Innenausbau und der Akquise weiterer Spenden, damit wir vielleicht schon 2024 fertig werden.“ Nach einer Woche Zwangspause vor der Banzkower Schleuse, die wegen Bauarbeiten gesperrt war, lief die Albatros sicher in den Schweriner See ein und machte fest.
Unterstützer und Helfer sind nun herzlich willkommen, das gute Stück in Augenschein zu nehmen. Künftig soll die Albatros ehrenamtlich für sportliche und soziale Zwecke zum Einsatz kommen. „Es gibt schon einige gute Ideen und Anfragen“, so Rainer Katt.
Übrigens: hauspost-Redakteur Steffen Holz war dabei, als die Albatros die Schleuse in Banzkow passierte – unten gibt es das Video zum Ansehen!
Holger Herrmann