Der Markt ist das Wohnzimmer
Seit 100 Tagen ist Martina Trauth Sozial-Dezernentin in Schwerin
Altstadt • Das Dezernat für Jugend, Soziales und Gesundheit ist der Bereich, den die 58-Jährige zu verantworten hat. Die hauspost hat sie zum Interview getroffen.
hauspost: Wie haben Sie sich im Amt und in der Stadt eingelebt?
Martina Trauth: Das war gar nicht so einfach. Für mich war alles neu. Neue Arbeit, neue Wohnung, neue Menschen, neue Stadt – dazu die Herausforderungen im Dezernat: Die Fachdienstleitung Jugend war nicht besetzt, die Fachgruppenleitung ebenfalls nicht, das war schon viel. Die Arbeit ist jetzt nicht weniger, aber ich kann die Themen besser ordnen. Dennoch bin ich immer noch eine Lernende.
hauspost: Wo sind denn aus Ihrer Sicht die größten „Baustellen“ ihres Dezernates in der Stadt?
Martina Trauth: Um erfolgreiche Arbeit zu leisten, braucht es gutes Personal. Gerade im Sozialbereich gute Leute zu haben, ist ein wichtiges Pfund. Deshalb sehe ich es auch als wichtige Aufgabe, junge Leute für die Arbeit in der Verwaltung zu gewinnen, denn wie in allen anderen Branchen haben auch wir mit Personalproblemen zu kämpfen. Da braucht es schon gute Konzepte, um in der Zukunft gut aufgestellt zu sein. Gerade im Fachdienst Jugend haben wir steigende Fallzahlen, deshalb möchte ich die Hilfen hier möglichst effektiv und wirkungsvoll einsetzen. Ich möchte die Kinder nicht erst vor dem Ertrinken aus dem Fluss retten müssen, sondern dafür sorgen, dass sie gar nicht erst hineinfallen. Prävention ist mir wichtig.
hauspost: Was ist Ihr nächstes Projekt, das sie in Angriff nehmen möchten?
Martina Trauth: Ein wichtiges Anliegen ist es, die Unterbringung und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in der Stadt zu verbessern. Da brauchen wir neben der Friesenstraße, die ja nur befristet zur Verfügung steht, andere Einrichtungen in denen wir die Kinder und Jugendlichen unterbringen und die Menschen im Quartier damit leben können.
hauspost: Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Stadt?
Martina Trauth: Der Marktplatz ist so ein bisschen das Wohnzimmer von Schwerin. Da bin ich gern und lausche auch der Musik. Insgesamt ist die Innenstadt für mich sehr relaxt und entspannend.
maxpress/Steffen Holz