Magie im Sanitätshaus
Kleine Patienten werden bei STOLLE bestmöglich und kindgerecht versorgt – Orthesen mit buntem Glitzer kommen besonders gut an
Schwerin • Manchmal geschieht bei STOLLE wirklich Magisches: Ein kleines Gerät setzt das Bein in Bewegung, Glitzerstaub schwebt durch die Luft und Kinderaugen beginnen zu leuchten. „Ja, ein bisschen fühlt es sich nach Magie an, wenn wir unsere jungen Patienten versorgen“, sagt Maik Bartholdt. „Viele können oft gar nicht fassen, was wir ihnen ermöglichen.“ Der Meister für Orthopädietechnik spricht davon, wie das STOLLE Sanitätshaus Menschen helfen kann, die aufgrund von Krankheiten des zentralen Nervensystems – wie Schlaganfälle, Multiple Sklerose, infantile Zerebralparese oder inkomplette Querschnitte – Einschränkungen beim Gehen haben. Kinder sind da nicht ausgeschlossen. „Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, wollen entdecken und herumtoben. Da ist es schön, dass wir Hilfsmittel haben, um ihnen ihr Kindsein so schön wie eben möglich zu machen“, sagt auch Orthopädietechniker Bert Geißler.
Bei dem eingangs genannten „kleinen Gerät“ handelt es sich beispielsweise um ein System zur Funktionellen Elektrostimulation (FES) namens evomove® (Foto l.). Es wird eingesetzt – am Unterschenkel, Oberschenkel oder Beckenmuskel – um Abweichungen des klassischen Gangbildes zu optimieren. „Die Muskeln werden mit elektrischen Impulsen aktiviert. So korrigiert sich die Gehbewegung. Das bestehende Gangbild verbessert sich, da der Patient durch die Muskelstimulation sein Knie besser kontrollieren kann und sich somit ein dynamischerer Gang einstellt”, erklärt Bert Geißler.
Die Elektroden und die Steuereinheit können entweder mit einer Leggins verbaut werden oder in Kombination mit einer Orthese zum Einsatz kommen. So lässt sich der Muskel noch gezielter ansteuern. Außerdem hält und stabilisiert die Orthese den Unterschenkel und unterstützt die Fußhebung zusätzlich. „Evomove ist ein einzigartiges Konzept, das die Vorteile von funktioneller Elektrostimulation und Orthetik vereint. Die Patienten, ob klein oder groß, können die Wirkungsweise bei uns ganz einfach testen und sich überzeugen“, so Bert Geißler. Damit den jungen Patienten ihr neues Hilfsmittel auch gefällt, können sie sich ihren Namen, das Lieblingstier oder etwas anderes Schönes mithilfe einer Stickmaschine auf den Gurt ihrer Orthese sticken lassen. Sogar eine Variante mit Glitzer kann Juliane Rönisch (Foto r.), Mitarbeiterin in der Orthetik, realisieren. „In der Werkstatt schauen wir immer wieder, wie man einen Unterschied in der Optik hinbekommt, damit das Hilfsmittel nicht so medizinisch, sondern kinderfreundlich aussieht. Das Carbon mit Glitzer einzufärben, ist besonders schön. Alle Farben des Regenbogens sind möglich“, sagt sie. „Das kommt richtig gut an. Die Kinder tragen ihre Orthese dann auch gerne und sagen stolz: ,Das ist meine schöne Orthese!‘“
Marie-Luisa Lembcke