Karsten Stotko bringt die Musik auf den Schweriner Markt
Mit dem musiKKlub ist ein tolles kulturelles Highlight entstanden
Altstadt • „Dass diese Konzerte so gut ankommen, freut uns sehr“, erzählt Karsten Stotko. Gemeinsam mit Martin Neuhaus und der Musikschule Ataraxia verwandelt er den zentralen Platz in Schwerin in eine Bühne für Musiker aus der Region. „Wir wollen den Nachwuchs stärken und Möglichkeiten zum Auftreten bieten. Das klappt wunderbar und wird von den Schwerinern sehr gut angenommen.“
Nach der erfolgreichen Premierensaison und der Auszeichnung mit dem Kunst- und Kulturpreis 2022 war klar, dass es auch in diesem Jahr weiter geht mit den wöchentlichen Konzerten. „‚Immer dienstags. Immer 19 Uhr. Immer auf‘m Markt.‘ lautet wieder unser Motto von Mai bis September.“ Die Liebe zur Musik hat Karsten Stotko schon früh gepackt. „Ich erinnere mich, dass in der Ecke bei meiner Oma eine Gitarre stand. Als ich als Kind über die Saiten gestrichen habe und dann diese Töne kamen, war das magisch.“ Bei dem Instrument ist er auch geblieben und hat früh in Bands gespielt. „Von Punk, Rock bis Jazz war Verschiedenes dabei – ich wollte immer viel ausprobieren. Den Punk-Gedanken finde ich immer noch super: Also ohne Kenntnisse einfach mal loslegen und währenddessen dann dazulernen.“ Der Musiker hat Lust zu gestalten und Sachen anzupacken. „Ich frage mich gerne, ob Sachen immer so sein müssen, wie sie sind. ‚Muss es dienstags auf dem Markt so ruhig sein?‘.
Da haben wir die Chance genutzt und etwas Neues probiert und den Platz so auf eine andere Art zum Treffpunkt gemacht.“ Mit Musik hat er auch beruflich zu tun: Stotko ist Musikredakteur beim NDR und wählt passende Songs für das Radioprogramm aus. Selbst hört er gerne die Beatles, den Jazzmusiker Al Jarreau oder David Bowie. Vorher hat er aber jahrelang in einem ganz anderen Bereich gearbeitet: „Freunde von mir hatten eine kleine Firma für Softwareprogrammierung gegründet und da bin ich als früher Fan des Internets hinzugestoßen. Ich erinnere mich noch gut an das Klingeln des Modems, wenn ich mich ins Internet eingewählt habe“, erzählt er lachend. „Was online alles an Wissen zur Verfügung steht, ist schon faszinierend. So sind ganz neue Wege fürs Lernen und Ausprobieren möglich. Das mochte ich damals schon sehr.“
Den gebürtigen Schweriner reizt außerdem die logische Herangehensweise beim Programmieren. „In der IT gibt es klare Strukturen und es ist meist eindeutig, was passiert, wenn ich dem Computer einen bestimmten Befehl gebe. Das ist eigentlich der Gegensatz zur Musik, in der viel improvisiert wird.“ Diese Freiräume und die Vielfalt sind es, die Karsten Stotko so an der Musik begeistern, dass er sich rund um die Uhr damit beschäftigen möchte. „Wenn du eine Leidenschaft findest, die dich so erfüllt, kannst du dich glücklich schätzen. Und ich bin glücklich.“
maxpress/Matti Kruck