Hygiene-Influencer geben ihr Wissen an Kollegen weiter

In den Helios Kliniken Schwerin gibt es regelmäßige Fortbildungen

Mitte April schlossen die Teilnehmer den aktuellen Kurs als Hygienebeauftragte ab und sind nun Ansprechpartner in ihren Funktionsbereichen und Stationen, Foto: Martin Ulbrich
Mitte April schlossen die Teilnehmer den aktuellen Kurs als Hygienebeauftragte ab und sind nun Ansprechpartner in ihren Funktionsbereichen und Stationen, Foto: Martin Ulbrich

Schwerin • In Krankenhäusern spielt Hygiene eine entscheidende Rolle, um Patienten vor Infektionen zu schützen. In den Helios Kliniken Schwerin werden dafür regelmäßig hygienebeauftragte Pflegekräfte fortgebildet.

Laut den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts sollte auf jeder Station und in jedem Funktionsbereich mindestens ein Mitarbeiter als „Hygienebeauftragter in der Pflege“ qualifiziert sein. Zu den Inhalten der Fortbildung zählt neben Grundlagen der Reinigung, Desinfektion und Sterilisation auch die Vermittlung von Kenntnissen zur Mikrobiologie, Infektionsprävention und zum Umgang mit multiresistenten Krankheitserregern. Sandra Amling, Leitende Fachkrankenschwester für Hygiene und Infektionsprävention, erklärt die Aufgaben eines Hygienebeauftragten: „Sie sind wichtige Multiplikatoren, die die Umsetzung der Hygienestandards in ihrem Bereich vorleben und ihr Wissen an ihre Teamkollegen weitergeben, zum Beispiel im Rahmen von kleinen Schulungen. Darüber hinaus sind sie Ansprechpartner für die Hygienefachkräfte, wenn es um die Lösung hygienischer Probleme geht und nehmen an den Hygienebegehungen teil“, so Amling.
Im dreitägigen Kurs seien vor allem Mitarbeiter aus den Medizinischen Versorgungszentren, den psychiatrischen Stationen oder den Funktionsbereichen dabei. Für die Kollegen aus den somatischen stationären Bereichen gibt es einen einwöchigen Kurs. Dieser schließt mit einer schriftlichen Wissenskontrolle ab.

Händehygiene unbedingt einhalten

Womit die hygienebeauftragten Pflegekräfte im Alltag vor allem zu tun haben, erklärt Amling so: „Die Händehygiene ist zum Beispiel ein sehr wichtiger Punkt. Nicht desinfizierte Hände sind der häufigste Grund für Infektionen.“ Die Beauftragten können sich dann auf die Suche nach den Ursachen machen: Gibt es unklare Anweisungen, eine unzureichende Anzahl an Spendern oder eine Hautunverträglichkeit der benutzten Präparate? Um die Händehygiene noch mehr ins Bewusstsein zu bringen, gibt es im Krankenhaus rund um den „Tag der Händehygiene“ am 5. Mai aktive Lehrstationen für alle Mitarbeiter, bei denen das Wissen aufgefrischt wird.

Nicht nur Pflege einbinden

Eine weitere wichtige Aufgabe eines Hygienebeauftragten ist die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen des Krankenhauses. „Hygiene ist nicht nur ein Thema der Pflege, sondern betrifft viele Bereiche wie zum Beispiel die Reinigung, die Physiotherapie oder die Technik. Eine enge Zusammenarbeit und regelmäßige Schulungen sind daher unerlässlich“, erklärt Sandra Amling. Wer auf einer Station arbeitet, die besondere hygienische Ansprüche hat, sollte diese auch gegenüber allen Besuchern logisch nachvollziehbar durchsetzen können.
Die Arbeit einer Hygienebeauftragten Pflegekraft ist vielfältig und erfordert ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Fachwissen. Wie Sandra Amling betont, ist Hygiene eine wesentliche Grundlage für eine erfolgreiche medizinische Versorgung von Patienten: „Durch die Einhaltung hygienischer Standards können wir viele Infektionen vermeiden und damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit unserer Patienten leisten.“

Parick Hoppe