Neue Technik unter der Erde im Einsatz

Die WAG hat ein modernes Fahrzeug für die Kanalinspektion in Schwerin

Bei Inbetriebnahme der neuen Technik Ende März auf der Kläranlage zeigten Mitarbeiter der WAG großes Interesse, Fotos: maxpress/ba
Bei Inbetriebnahme der neuen Technik Ende März auf der Kläranlage zeigten Mitarbeiter der WAG großes Interesse, Fotos: maxpress/ba

Schwerin • Ein modernes Fahrzeug zur Kanalinspektion löst bei der WAG die bisher eingesetzte Technik ab: Das Unternehmen stellt sich mit dieser Investition zukunftsfähig auf, um das mehr als 600 Kilometer lange Abwassernetz der SAE regelmäßig im Blick zu behalten.

Diese Premiere wollte sich kaum jemand entgehen lassen: Bei der Vorstellung des neuen Fahrzeuges zur Kanalinspektion überzeugten sich viele Mitarbeiter der WAG, die als Betriebsführer für die Schweriner Abwasserentsorgung auch für das mehr als 630 Kilometer lange Kanalnetz verantwortlich zeichnet, selbst von den Vorteilen der modernen Technik. Andreas Klank, Meister Kanalnetz, erklärt das große Interesse. „Wir arbeiten Hand in Hand mit verschiedenen Bereichen zusammen. Die Ergebnisse der TV-Befahrung aus den Misch-, Schmutz- und Regenwasserkanälen liefern Erkenntnisse zum baulichen Zustand. Sie geben uns Hinweise hinsichtlich notwendiger Reinigungsarbeiten oder eines möglichen Sanierungsbedarfs.“ Das war auch in der Vergangenheit schon so. Mehr als 50 Kilometer Kanal stehen pro Jahr auf dem Tourenplan für Inspektionen unter der Erde. „Die bisher eingesetzte Ausstattung haben wir zehn Jahre genutzt. Das neue Fahrzeug entspricht dem aktuellen Stand. Wir sind jetzt in der Lage, vom kleinen Hausanschluss bis zum Hauptsammler mit über einem Meter Durchmesser Untersuchungen in einer sehr guten Bildqualität mit der dazu nötigen Ausleuchtung durchzuführen. So können wir den Zustand der Leitungen noch besser beurteilen. Optimierte Software und die Möglichkeit einer Fernwartung sind weitere Vorteile“, sagt Jens Lange, Mitarbeiter des Meisterbereichs Kanalnetz. Eine Außenbeleuchtung am Fahrzeug erhellt das Baufeld und macht den Einsatz damit sicherer. Die Kanalinspekteure Gunnar Wendt und Julius Lawrenz setzen ein mit Lichtquelle und Kamera bestücktes Mobil in die zu untersuchende Leitung ein. Direkt aus dem Kanal erfolgt eine Videodokumentation, die im Fahrzeug erstellt wird. „Manchmal sind es Sandablagerungen, die wir entdecken. An anderer Stelle verzeichnen wir kleine Risse oder sogenannte Kanaleinbrüche. Die Bilder aus der Befahrung geben uns aufschlussreiche Informationen“, sagt Julius Lawrenz. „Diese Erkenntnisse werten wir akribisch aus, ermitteln verschiedene Schadensklassen und planen so die Erneuerung oder Reparatur von Leitungen im Netz der Schweriner Abwasserentsorgung“, fasst WAG-Gruppenleiterin Britta Dumke zusammen.
„Mit dieser Investition von mehr als 200.000 Euro für das neue Fahrzeug zur Kanalinspektion erhöhen wir die Entsorgungssicherheit weiter. Notwendige Sanierungsarbeiten können wir damit noch besser planen und in Maßnahmen des koordinierten Bauens integrieren“, so Hanno Nispel und Petra Beyer als WAG-Geschäftsführer. „Das kommt auch allen Schwerinern zugute“, sagt SAE-Werkleiter Karsten Schultz.

Barbara Arndt

550 Kilometer

wurden in den vergangenen zehn Jahren per Kamerabefahrung inspiziert. Das entspricht der Strecke von Schwerin bis Amsterdam.

Bereit für Empfang von XRechnung

Rechnungen an öffentliche Auftraggeber müssen seit dem 1. April im elektronischen Format XRechnung gestellt werden. „WAG und SAE sind darauf vorbereitet. Wir haben rechtzeitig entsprechende IT-Anpassungen vorgenommen. So gewährleisten wir, solche Rechnungen empfangen und verarbeiten zu können“, sagt Sören Kellnorat von der WAG. Eine rechtliche Verordnung des Landes Mecklenburg- Vorpommern regelt die Neuerung. Im Wesentlichen kommt sie für Unternehmen in Betracht, die Dienstleistungen gegenüber öffentlichen Auftraggebern erbringen.