#gutzuhören – Das Arsenal bei CITYTOGO.Schwerin

Architekt Georg Adolf Demmler hatte die Pläne für den Bau entworfen

Der Stil des Arsenals ist der Tudor-Gotik, der englischen Spätgotik, nachempfunden, Foto: maxpress
Der Stil des Arsenals ist der Tudor-Gotik, der englischen Spätgotik, nachempfunden, Foto: maxpress

Paulsstadt • Das eindrucksvolle großherzogliche Ensemble des Arsenals erstreckt sich am Südwestufer des Pfaffenteichs. Es ist ein imposantes Bauwerk, das den Blick des Flaneurs über das Gewässer lenkt. Georg Adolf Demmler hatte die Pläne für den Bau entworfen.

Umgesetzt wurde das Vorhaben von 1840 bis 1844 von den Architekten Herrmann Willebrand und Gottlieb Ruge. Mit der Entscheidung des Großherzogs, dessen Residenz von Ludwigslust nach Schwerin zu verlegen, war auch die Rückverlegung der Garnison des Garderegiments verbunden. Deshalb sollte das neue Gebäude gleichzeitig Kaserne und Waffenarsenal werden – eine Aufgabe für Demmler. Das Gebäude schloss alles für die Militärverwaltung notwendige ein, nämlich das Militärgericht, das Gefängnis, die Rekrutierungskommission, Schulzimmer, Übungssäle für die Mannschaften, eine Speiseanstalt und auch Stallungen. Am Pfaffenteich entstanden sehr bald im Anschluss an das Arsenal weitere Verwaltungsbauten, die gleichzeitig den Beginn der inszenierenden Bebauung bedeuteten. Die feste Einfassung des westlichen Ufers wurde dadurch notwendig. Nach dem Ersten Weltkrieg fand die Polizei im Arsenal ihren Platz. Geflüchtete konnten hier nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1947 unterschlüpfen. Die Schweriner Bezirksverwaltung nutzte den großen Verwaltungskomplex nach Gründung der DDR als Sitz der Volkspolizei. Seit 1990 befindet sich im Arsenal der Sitz des Landesinnenministeriums.

Zum Stil
Der Stil des Arsenals ist der Tudor-Gotik, der englischen Spätgotik, nachempfunden, die typisch für die ersten Jahrzehnte des Historismus ist. Die massigen Türme des Mittelrisalits und der Eckpavillons sind durch die gesamte Zinnenbekrönung der Traufe mit den eleganten Kantentürmchen verbunden. Seinen burghaften Charakter erhält das Bauwerk durch die durchgängige Fugenquaderung der Wandflächen. Zeitgemäß durch einen lichten Anstrich verfeinert, hatte der großherzogliche Verwaltungskomplex die Anmutung eines repräsentativen herrschaftlichen Palais am Wasser. Dieser Charakter ging im Verlauf der Grundsanierung verloren.