Wohnen auf Zeit am Schweriner Zoo

Zippendorf • Lisa, Lena und Anna-Lena (v.l.) lachen fröhlich in die Kamera. Sie fühlen sich wohl in der AWO-Wohngruppe am Zoo, wo sie eine gewisse Zeit von den Eltern getrennt leben. Die Einrichtung besteht seit zweieinhalb Jahren und bietet gute Bedingungen für die jungen Bewohner.

Neun Kinder im Alter zwischen null und zehn Jahren wohnen in dem 2020 sanierten Gebäude. Mit dem Fokus auf die Kleinsten hebt sich die Wohngruppe von anderen dieser Art ab. 450 Quadratmeter groß ist das Gebäude mit gemütlichen hellen Räumen, das durch die naturnahe Lage vor allem Ruhe ausstrahlt. „Durch Zuwendung und Wärme Ruhe und Struktur in den Alltag der Mädchen und Jungen zu bringen, ist eine der wichtigsten Aufgaben, denen wir uns tagtäglich stellen“, berichtet Stefanie Asmus, eine der Mitarbeiterinnen der Einrichtung. Durch den guten Personalschlüssel können die AWO-Fachkräfte die Kinder auch bei außerschulischen Aktivitäten begleiten und sie individuell fördern. Neben dem offenen Ohr für die Kinder sind die Fachkräfte auch für die Eltern der jungen Bewohner da. Teil des Konzeptes ist es, die Eltern der hier betreuten Kinder miteinzubeziehen und mit ihnen zu arbeiten. Ziel ist es, durch Trainings und Reflexionsgespräche die Familienstrukturen so zu organisieren, dass die Kinder über kurz oder lang wieder in ihr Zuhause zurückkehren können. Das gelingt allerdings nicht immer. „So individuell wie die Familien und die Kinder sind auch die Anschlusshilfen“, erklärt Stefanie Asmus.
In engem Austausch mit den Eltern, dem Jugendamt und den Fachkräften der Wohngruppe wird für jedes Kind eine pädagogisch fundierte Perspektive erarbeitet. „Dank der Angebote, die unter anderem die AWO macht, können die Familien zum Beispiel durch die Ambulanten Hilfen zur Erziehung betreut werden, die Kinder in einer liebevollen Pflegefamilie aufwachsen oder in weiterführenden Wohngruppen den Weg ins selbstständige Leben finden.

Steffen Holz