hauspost fragt nach: Mai 2023
Werden bei Schulsanierungsplänen die Interessen von Eltern, Kindern und Verwaltung ausreichend berücksichtigt?
Regina Dorfmann, Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN
Schulsanierungen sind von allen gewollt – aber der Zeitpunkt ist selten der richtige. Die Vorstellungen von Eltern, Kindern und der Verwaltung können diesbezüglich unterschiedlich sein, jedoch müssen alle mitgenommen werden. Uns ist es wichtig, dass der Fokus zuerst auf die Interessen der Kinder gelegt wird. Sie sollen den Spaß am Lernen nicht verlieren, in der Corona-Zeit hatten es viele von ihnen schwer genug. Deshalb muss es für die Kinder heißen: Kurze Wege zur Ausweichschule und kurze Zeiten, in denen diese überhaupt besucht werden muss. Dieser Maxime müssen sich alle Interessen unterordnen.
Manfred Strauß, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger
Schulsanierungen sind zu begrüßen. Die Schulen werden auf den neuesten technischen und baulichen Stand gebracht, wie zum Beispiel die Regionalschule „Erich Weinert“. Eine Sanierung bringt regelmäßig Probleme für Schüler und Eltern mit sich; in erster Linie organisatorische. Die müssen möglichst ausgeschlossen oder klein gehalten werden. Dafür ist eine gute Organisation und die Einbeziehung aller Beteiligten notwendig. Bauverzögerungen, die derzeit Auswirkungen auf die Förderschule und Friedensschule haben, müssen transparent kommuniziert werden. Nur so wächst Verständnis dafür.
Petra Federau, Fraktionsvorsitzende AfD
Manchmal ist es wie mit dem Stein, der eine Lawine ins Rollen bringt: die Bauverzögerung an der Schule am Fernsehturm hat gravierende Auswirkungen auf viele Schüler anderer Schulen. Hier sollte der Kraftakt der Verwaltung zur kurzfristigen Umplanung von Baumaßnahmen trotz aller notwendigen Kompromisse einmal gelobt werden, auch wenn eine frühzeitigere Information für die betroffenen Eltern, Kinder, Hort-, Kita- und Schulleitungen wünschenswert gewesen wäre. Wer schöne und moderne Kitas und Schulen haben will, muss leider notgedrungen auch zeitlich begrenzte Nachteile in Kauf nehmen.
Mandy Pfeifer, Fraktionsvorsitzende SPD
Bei der Sanierung unserer Schulen geht es voran, darüber bin ich sehr froh! Dazu gehören aber auch übergangsweise Veränderungen und Einschränkungen. Als Vorsitzende des Bildungsausschusses kann ich versichern, dass der zuständige Fachdienst alles tut, um diese Übergangszeit so reibungslos wie möglich zu gestalten. Dazu gehören auch viele Gespräche mit Eltern- und Schülervertretungen. Je jünger die Kinder, desto geringer müssen die Einschränkungen sein. Auffällig ist, dass Kinder in Stadtteilen mit besonderen Herausforderungen eine kleinere Lobby haben.
Gerd Böttger, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE
Zurzeit gibt es in Schwerin eine Reihe von notwendigen Schulsanierungen, die dazu beitragen, den Unterricht an Schulen und im Hort zu verbessern. Als Schulträger muss die Stadt über solche Vorhaben die Lehrer, Schüler und die Eltern rechtzeitig und umfassend informieren. Wo findet der Unterricht während der Sanierung statt, wie sind die Wege zur Schule gesichert und wo finden Lehrer und Eltern Parkmöglichkeiten? All diese Fragen müssen geklärt werden. Natürlich kommt es während der Sanierungszeit zu Einschränkungen. Diese sind aber notwendig für die bessere Zeit danach.
Gert Rudolf, Fraktionsvorsitzender CDU/FDP
Die aktuelle Diskussion an der John-Brinckman-Schule in der Weststadt zeigt, dass es offenbar nicht gut klappt. Alle Beteiligte müssen auf dem Weg von nötigen Investitionen, Erweiterungen oder Verlagerungen angemessen mitgenommen werden. Eltern, Lehrer und Hort-Träger wurden im genannten Fall durch den Oberbürgermeister vor vollendete Tatsachen gestellt. So geht man nicht miteinander um. Unnötigerweise ist hier vor Ort viel Unmut erzeugt worden. Ich erwarte vom Oberbürgermeister Schwerins in Zukunft mehr Kommunikation auf Augenhöhe.