Frischer Wind in Schwerins Höfen

Mariana Born ist kreative Erzieherin und organisiert das Hofflohmarktfestival

Mariana Born mag den Austausch und gemeinsames Gestalten in Schwerin, Foto: maxpress
Mariana Born mag den Austausch und gemeinsames Gestalten in Schwerin, Foto: maxpress

Schwerin • Ihre Kreativität kennt keine Grenzen: Mariana Born hat Spaß am Gestalten und setzt das um, was sie interessiert. Sie spielt Musik in einer Band, organisiert Kulturveranstaltungen und engagiert sich für Kinder und Jugendliche. Wichtig ist ihr dabei, dass die Menschen wieder mehr Zeit zusammen verbringen – so wie bei den beliebten Hofflohmarktfestivals.

„Ich wollte 2020 erst einen Flohmarkt im eigenen Hof machen, habe dann aber direkt an eine Aktion für den ganzen Stadtteil gedacht.“ In der Schelfstadt hatte sie Klinken geputzt und die Idee in der Nachbarschaft bekannt gemacht – und wurde belohnt. „Es kam richtig gut an. Erst waren es 17 Höfe, die sich beteiligt haben, im vergangenen Jahr schon 50.“ Bei der Erfolgsbilanz ist klar, dass die Aktion auch auf andere Stadtteile ausgeweitet wird. „Am 20. Mai machen wir das Fest zum ersten Mal auch in der Feldstadt. Hier können Neugierige nach verborgenen Schätzen stöbern – Anfang September dann wieder in der Schelf- und Werdervorstadt. Wie immer werden die Einnahmen gespendet. In diesem Jahr gehen die Erlöse unter anderem an den Skatepark Lankow.“
Nach ihrer Schulzeit hat Mariana Born zwei Jahre in der Schweiz gelebt. „Ich wollte unbedingt Snowboarden und das am besten jeden Tag. Also habe ich mir einen Job in der Gastro in den Bergen gesucht und in der ‚Zimmerstunde‘ – also der Pause – war ich immer auf der Piste.“ Im urigen Lötschental hat sie mit der Zeit die Weite Mecklenburgs vermisst. „Also bin ich zurück in die Landeshauptstadt und habe eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht“, erzählt die gebürtige Schwerinerin. „Im sozialen Bereich wollte ich gerne arbeiten. Nach meinen vorherigen eher kaufmännischen Ausbildungen wollte ich noch mal etwas Neues wagen.“ Heute arbeitet die kreative 42-Jährige im Waldorfkindergarten und ist mit den Kindern viel draußen. „In der Waldgruppe erkunden wir die Natur, machen Feuer und lernen die Umwelt kennen. Die Kinder wissen, was es Spannendes zu tun gibt und bekommen keine Langweile“, freut sich die Pädagogin.
Mit ihrer Band „Mary Jane & The Baltic Sweet Jazz Orchestra“ spielt sie im Sommer wieder Konzerte. „Wir machen Swing-Musik und das schon seit elf Jahren. Ich bin dabei die Sängerin und probiere mich auch hin und wieder an der Geige“, sagt sie lachend. „Ich bin nicht perfekt an dem Instrument, aber ich traue mich immer mehr, darauf zu spielen.“ Mit Freunden hat sie außerdem den Verein „Zirkus Schwerin“ gegründet. „Damit wollen wir Kinder und Jugendliche für die Artistik begeistern. Und damit ich auch gut anleiten kann, möchte ich bald eine Zirkusausbildung beginnen – mit Pädagogiktraining und Übungen zum Jonglieren und Trapezkunst.“ Lust am Ausprobieren zeichnet die Schwerinerin aus. Mariana Born mag es, wenn Menschen zusammenkommen und ihre Stadt mitgestalten. „Sich gemeinsam zu engagieren, verbindet die Menschen und das macht für mich auch die Lebensqualität in einer Stadt aus. Davon kann es durchaus noch ein wenig mehr geben.“ Wenn die Schweriner mitmachen, gibt es die geselligen Hofflohmärkte vielleicht ja bald in einigen Stadtteilen mehr.

Matti Kruck