Tierisch engagiert für Fellnasen & Co.

Leiterin Ilka Dittberner ist die gute Seele des Tierheim Schwerins

Seit 1995 kümmert sich Ilka Dittberner um wuschelige und gefiederte Freunde mit berührenden Schicksalen, Foto: maxpress
Seit 1995 kümmert sich Ilka Dittberner um wuschelige und gefiederte Freunde mit berührenden Schicksalen, Foto: maxpress

Warnitz • Sie ist ein herzensguter Mensch – und die Seele des Tierheims in Warnitz. Leiterin Ilka Dittberner (Foto) sprudelt nur so vor Geschichten und Erlebnissen mit ihren Schützlingen. Seit 1995 kümmert sie sich um wuschelige und gefiederte Freunde mit berührenden Schicksalen.

Auch privat ließ sie ihre Begeisterung für Tiere nie los. Mit ihrem Lebenspartner, ihrer Mutter und einer Tochter wohnt sie auf einem Gehöft in Tramm – gemeinsam mit Hühnern, Hunden, Katzen, Vögeln, Kaninchen und Meerschweinchen. Hier, auf dem Land, war sie bereits aufgewachsen und hatte immer eine große Schar an Vierbeinern um sich. Dann beruflich einen „tierischen“ Weg einzuschlagen, war die logische Konsequenz. In Neustadt-Glewe ließ Ilka Dittberner sich zur Zootechnikerin ausbilden. „Ich wollte nicht die ,Ackerwanze‘ sein, sondern ,Kuhschwanzpilot‘ werden“, erinnert sie sich lächelnd. „So hieß es damals, wenn man sich auf Tiere und nicht auf Ackerbau spezialisiert hat.“ Sie arbeitete dann in der Kälberanlage Tramm, bekam zwei Kinder. Als ihre jüngere Tochter vier Jahre alt war, suchte sie, inzwischen war die Wende vollzogen, eine neue berufliche Herausforderung. Innerhalb einer AB-Maßnahme landete sie schließlich im Tierheim. Dieses befand sich 1995 unter der Leitung von Rainer Strelow noch im Aufbau. Da, wo heute ein Wohngebiet in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelt ist, war damals noch plattes Land, denn zu DDR-Zeiten bewirtschaftete die Gärtnerei Warnitz das Gelände. „Die Gebäude, die wir heute nutzen, gehörten auch zum Gartenbetrieb und wir waren hier sozusagen erst allein auf weiter Flur“, erinnert sie sich. „Wir haben viel Pionierarbeit geleistet, das war eine spannende Zeit.“ Nach und nach fuchste sie sich immer weiter in die Materie ein, bis sie 2009 die Zügel in die Hand nahm, als Strelow in den wohlverdienten Ruhestand ging. Mit Leib und Seele widmet sie sich jedem Sorgenkind, dessen Besitzer es nicht so gut mit ihm meinte oder nicht mehr in der Lage war, sich zu kümmern. Derzeit befinden sich 17 Hunde, 41 Katzen, acht Meerschweinchen, ein Kaninchen und vier Zebrafinken in der Obhut der Einrichtung. Alle Neuankömmlinge wandern zunächst für zwei Wochen in Quarantäne, werden genau unter die Lupe genommen und tierärztlich versorgt. Die Erfahrung, dass nach Weihnachten oder Ostern oder vor den Ferien besonders viele Tiere aufgenommen werden müssen, hat sie bisher glücklicherweise nicht gemacht. Gleiches gilt für die Corona-Zeit.

Überhaupt hat die 56-Jährige ein Auge dafür, welcher Vierbeiner problemlos wieder ein neues Herrchen, Frauchen oder eine liebevolle Familie findet. Bei schwierig zu vermittelnden Tieren hilft ihr ihre Herkunft und breite Vernetzung im ländlichen Raum. „Kürzlich hatten wir zum Beispiel zwölf große Schlachtkaninchen. Da dachte ich, die werden wir bei uns im Heim nie los“, erinnert sich Dittberner. Schlussendlich hat sie alle Mümmelmänner bei Familien rund um ihr privates Umfeld auf dem Land untergebracht. Gerne erinnert sie sich auch an Eule Rosalie, die verunglückt war und sich mit einem gebrochenen Flügel bei ihr wiederfand. Liebevoll und ausdauernd hat sie den Vogel aufgepäppelt. „Sie war so auf mich fixiert, dass ich sie selbst nicht auswildern konnte. Ich habe sie dann an jemanden im Wald vermittelt“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Auch verlassene Rehkitze hat sie schon bei sich zu Hause aufgezogen. Sie hat sich also durch und durch den Tieren verschrieben und kann sich etwas anderes gar nicht vorstellen.

Meike Sump

Mehr dazu, wie das Tierheim finanziell unterstützt werden kann, lesen Sie hier.
Was die Mitarbeiter im Tierheim alles zu tun haben, erfahren Sie hier.
Hier lesen Sie außerdem den Kommentar der hauspost-Redakteurin Meike Sump.

Weniger Hundesteuer

Jüngst hat die Stadtvertretung beschlossen, dass Schweriner, die einen Hund aus dem hiesigen Tierheim holen, drei Jahre lang keine Hundesteuer zahlen. Damit sparen sie 108 Euro pro Jahr für den ersten Hund beziehungsweise 200 Euro für einen zweiten Vierbeiner.

Hundesteuer online

Formalitäten rund um ihren treuen Freund können Hundehalter auch online im Serviceportal unter www.schwerin.de erledigen. Hundesteuer an- und abmelden, Verlust des Hundesteuerausweises anzeigen, die Daten des Hundehalters ändern – das alles geht ganz einfach per Mausklick.

Welche Hundeschule?

Das kommt auf das Bauchgefühl an, denn Hundetrainer und -schulen gibt es wie Sand am Meer. Wichtig ist, dass Hundehalter die Schulung auch als Verhaltenstraining für sich selbst begreifen. Dann ist das Geld gut angelegt und wirkt nachhaltig auf das Zusammenleben von Mensch und Tier.