Sparkassen-Vorstand mit Geschäftsjahr 2022 zufrieden

Rückschau auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr: Sparkasse stabil und liquide aufgestellt

Im Rahmen des Pressegespräches präsentierte der Vorstand der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin die vorläufigen Geschäftszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 und in Bezug auf die Geschäftsentwicklung eine positive Bilanz.
Der Vorstand der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, Foto: C. Klement/Sparkasse

Altstadt • Im Rahmen des Pressegespräches präsentierte der Vorstand der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin die vorläufigen Geschäftszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 und in Bezug auf die Geschäftsentwicklung eine positive Bilanz.

Mit 23 Filialen und 19 Selbstbedienungs-Standorten hat sich die Sparkasse im vergangenen Jahr im Geschäftsgebiet neu aufgestellt und bekennt sich auch in Zukunft mit einer soliden und nachhaltigen Geschäftspolitik klar als Kreditinstitut der Region Für 405 Mitarbeitende und 30 Auszubildende ist die Sparkasse attraktiver Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb für 30 junge Nachwuchskräfte. Für mehr als 178.000 Kunden bietet die Sparkasse weiterhin eine flächendeckende Präsenz mit persönlicher Erreichbarkeit in den Filialen und Kompetenz-Centern vor Ort, am Telefon und über die digitalen Kanäle. „Ansprechpartner vor Ort sind wichtig. Deshalb sind und bleiben wir in der Region als Hausbank und Partner präsent. Unsere Auszubildenden erhalten bei uns eine berufliche Perspektive und vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels bieten wir neue Stellen in Beratung und Service sowie im Vermögensmanagement an“, berichtet Vorstandsvorsitzender Kai Lorenzen. Besonders freut den Sparkassen-Chef die erstmalige Zertifizierung als „Familienfreundliches Unternehmen“.

Steigende Volumina im Kundengeschäft

Das Bestandswachstum im Kundengeschäft – bei Kundeneinlagen konnte ein Plus von 72,9 Millionen Euro, beim Kundenkreditvolumen ein Plus von 198 Millionen Euro verzeichnet werden – und der damit verbundene Anstieg der Bilanzsumme um 74,9 Millionen Euro von zwei Prozent auf über 3,74 Milliarden Euro verdeutlichte, bestätigen das hohe Vertrauen der Kunden in das regionale Kreditinstitut. Das Kreditneugeschäft stieg um 11,8 Prozent auf 377,5 Millionen Euro. Hier war das gewerbliche Kreditgeschäft der besondere Erfolgsfaktor, während die Neuzusagen an Privatkunden aufgrund des Zinsanstiegs sanken.

Die Sparkasse trotzte den mit Inflation, Krieg und hohen Energiekosten schwierigen Umfeldbedingungen und so zeigte sich das Vorstandstrio um Kai Lorenzen mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr und der stabilen Ertragslage zufrieden und bedankte sich gleichzeitig bei seinen Mitarbeitenden für diesen Erfolg.

Mit der Zinswende kommen die Zinsen wieder – historisch starke Zinssteigerungen belasten

Nach über einem Jahrzehnt der Niedrigzinsphase haben die sechs Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank in den vergangenen Monaten im Rekordtempo eine Zinswende gebracht. Die umfangreichen Auswirkungen des schnellen Zinsanstiegs sind für die gesamte Volkswirtschaft eine erhebliche Herausforderung und haben auch zu Verunsicherung geführt. „Die infolge der abrupten Zinswende erfolgten Abschreibungen auf Wertpapiere stellen eine Belastung dar, die für unser Haus aber verkraftbar ist“, betont Lorenzen.

Die Sparkasse bietet bereits mehrere Varianten der Sparanlage im kurz- und mittelfristigen Bereich mit Zinsen auch in Kombination mit Wertpapiersparen an. „Die Geldanlage muss zum Kunden passen. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, die finanziellen Ziele im Blick zu behalten. Mit Blick auf den Realzins sollten Sparer verstärkt langfristig angelegtes Wertpapiersparen ins Auge fassen“, führt Vorstandsmitglied Joachim Ziegler aus.

Die Sparkasse rechnet mittelfristig damit, dass sich auch die Passivzinsen erholen und die Inflation im laufenden Jahr gebremst wird. „Je nach Marktentwicklung profitieren Anleger dann neben dem Wertpapiersparen auch mit klassischen Sparanlagen wieder von angemessenen Realzinsen“, so Ziegler.

Sicherheit für Kunden und die Bevölkerung

Die Sparkasse ist mit 73 Geldautomaten im Geschäftsgebiet präsent. Neben den Außen-automaten befindet sich ein Teil der Automaten direkt in den Selbstbedienungs-Bereichen. Mit Sorge betrachten die Verantwortlichen der Sparkasse vor diesem Hintergrund die zunehmende Zahl an Geldautomaten-Sprengungen. Während es in 2022 keine Geldautomaten-Sprengungen in Mecklenburg-Vorpommern gab, sind seit Jahresbeginn im Bundesland bereits vier Automaten angegriffen worden. Ohne direkte Betroffenheit der Sparkasse fanden drei der Angriffe im Geschäftsgebiet der Sparkasse statt.

Geldautomaten-Sprengungen stellen eine ernstzunehmende Bedrohung für Gebäude und Menschen dar. Deshalb spielen Präventionskonzepte und Schutzmaßnahmen für die Sparkasse eine wichtige Rolle. „Zum Jahresbeginn haben wir die Öffnungszeiten unserer Selbstbedienungs-Bereiche vereinheitlicht und halten die Bargeldversorgung zwischen 5 und 23 Uhr damit in der Fläche aufrecht – die Nachtschließung erfolgt vorsorglich“, erläutert Ziegler die Sicherungsmaßnahme. Die Sparkasse richtet ihr Augenmerk mit dieser Maßnahme auf die Sicherheit der Menschen im Geschäftsgebiet aus, die absoluten Vorrang hat. Zudem spielt der Aspekt des Energiesparens dabei eine Rolle.

Erreichbarkeit auf digitalen Kanälen

Ob Internet-Filiale mit mehr als 47 Millionen Zugriffen im Jahr, S-App mit mehr als 33.000 aktiven Nutzern oder Chatbot Linda, die in den ersten sechs Monaten mehr als 14.000 Fragen beantwortet hat, die Kunden erreichen ihre Sparkasse auf den verschiedensten digitalen Wegen und können jederzeit und von überall Kontakt aufnehmen. Zu den digitalen Zugangswegen gehört seit 2022 auch das Firmenkundenportal. Die Digitalisierung sorgt auch für einen ressourcenschonenden Umgang. So nutzen mehr als 65.000 Kunden das Elektronische Postfach und helfen dadurch mit, Papier einzusparen.

Gute Nachrichten gibt es auch im Kartengeschäft zu vermelden: Knapp 19.000 Kunden nutzen eine Kreditkarte (plus 3 Prozent). ‚Eine Karte – überall einsetzbar‘ heißt es ab dem 1. Juli dieses Jahres. Dann geht die Sparkassen-Card mit neuem Co-Badge Debit Mastercard online. „Damit erhalten unsere Kunden eine neue leistungsstarke Karte mit einem zweiten Zahlverfahren und profitieren von einer deutlich größeren Händlerreichweite“, erklärt Björn Mauch, Stellvertretendes Vorstandsmitglied.

An rund 45 Millionen Akzeptanzstellen im In- und Ausland, im stationären Handel sowie im E-Commerce können Kunden dann mit ihrer Sparkassen-Card mit dem neuen Co-Badge Mastercard bezahlen. Wie bisher werden die Beträge direkt vom Konto abgebucht. „Für Kunden wird es in ihrem Alltag damit noch einfacher und komfortabler, Zahlungen abzuwickeln. „Der Kartentausch erfolgt schrittweise nach Ablauf der alten Karten“, so Mauch.

Nachhaltige Hausbank - Die Sparkasse ist auf ESG-Kurs

Den ganzheitlichen Ansatz sozialer, ökologischer sowie ökonomischer Aspekte der Nachhaltigkeit hat die Sparkasse in die eigene Geschäftstätigkeit verankert. Dies gilt sowohl im Hinblick auf die Kunden als auch auf den eigenen Geschäftsbetrieb.

Die Sparkasse begleitet ihre Privat- und Firmenkunden sowie Kommunen bei Veränderungsprozessen: energieeffizienter bauen, energetisch sanieren, CO2 -reduziert produzieren und möglichst klimaschonend ausliefern. „Wir fördern die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Sichtbar wird dies im gesamten Geschäftsbetrieb: beim Finanzierungs- und Anlagegeschäft mit unseren Kunden, aber auch bei Aktivitäten im Eigenanlagegeschäft und bei eigenen Immobilien“, berichtet Mauch.

Positive Veränderungen für Klima- und Umweltschutz lassen sich auch mit Finanzentscheidungen bewirken. Bei jeder Anlageberatung müssen Kunden entscheiden, ob sie beim Geld anlegen Nachhaltigkeitsmerkmale berücksichtigen wollen. „Das Produktangebot in diesem Bereich entwickeln wir gemeinsam mit unseren Verbundpartnern stetig weiter“, betont Mauch.

Die Sparkasse kauft grünen Strom ein, der zu 100 Prozent aus regenerativen Energiequellen entstammt. Im Zuge der Energieeinsparverordnung wurden im vergangenen Jahr viele Einstellungen an technischen Geräten geprüft und neu justiert. Zum 1. April stellt die Sparkasse zudem einen Teil ihrer Selbstbedienungs-Technik auf „Green-SB“ um. Das bedeutet, dass sich die Automaten während der späten Abend- und Nachtstunden automatisch abschalten.

Seit diesem Jahr bietet die Sparkasse ihren Mitarbeitenden auch das Job-Rad-Leasing an.

Wertschöpfung für die Region – Steuerzahlungen für 2022 nahezu verdoppelt

Die besondere Verankerung und Verbundenheit mit der Region seit über 200 Jahren wird auch durch das nachhaltige gesellschaftliche Engagement der Sparkasse und ihrer drei Stiftungen deutlich. Die Sparkasse setzt damit wichtige Impulse in der Region und ist eine wichtige Stütze für mehr als 300 Vereine und Institutionen. Kai Lorenzen dazu: „Zum vielfältigen Förderengagement in Höhe von 1,6 Millionen Euro kommt auch die Förderung als bedeutender regionaler Steuerzahler.

In 2022 haben sich die Zahlungen für Gewerbe- und Körperschaftssteuer nahezu verdoppelt und fließen damit in die Region zurück. Dazu kommen Investitionen für Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen, die regelmäßig an regionale Auftragnehmer vergeben werden.

Vertragliche Rechtssicherheit herstellen

Zu einer vertrauensvollen Geschäftsbeziehung gehört eine rechtliche Grundlage. Mehr als 93 Prozent der Kunden haben seit Oktober 2021 den aktualisierten Geschäftsbedingungen zugestimmt. „Kunden der Sparkasse müssen diesem Dokument zustimmen, da die Geschäftsbeziehung nur so rechtssicher fortgeführt werden kann“, äußert Lorenzen. Mit Kunden, die einen ausgelaufenen Prämiensparvertrag führen, konnte in mehr als 3.000 Fällen ein Vergleich erreicht werden. Das erst im Oktober 2021 eingeführte Verwahrentgelt wird seit Juli 2022 nicht mehr erhoben.

Perspektiven 2023

Für 2023 rechnet Lorenzen mit einem stabilen Kundengeschäft – gerade die Sparer werden von den Zinssteigerungen profitieren. „Wir sind auf einem guten Weg für ein erfolgreiches Geschäftsjahr und auch auf die mittelständische Wirtschaft in der Region blicke ich positiv“, so der Vorstandschef abschließend. Den Fachkräftemangel und die weiterhin negative Realverzinsung von verzinslichen Anlagen sieht er als besondere Herausforderungen. Hier will die Sparkasse mit Aufklärung zum Finanzwissen ihren Beitrag leisten.

SPK