Alte Hofwäscherei

Welterbe Förderverein Schwerin stellt vor

Nachdem der Marstall 1842 gebaut wurde, entstand ihm gegenüber sechs Jahre später der Krankenpferdestall nach Entwürfen von Baumeister Demmler. Die Funktionsgebäude wurden um eine Leinen- und Bettenkammer und die Hofwäscherei erweitert.
Blick auf das berühmte Gebäude. Hier ist heute die Gastronomie zuhause, Foto: maxpress

Altstadt • Nachdem der Marstall 1842 gebaut wurde, entstand ihm gegenüber sechs Jahre später der Krankenpferdestall nach Entwürfen von Baumeister Demmler. Die Funktionsgebäude wurden um eine Leinen- und Bettenkammer und die Hofwäscherei erweitert.

Architekt Hermann Willebrand lieferte im Auftrag des Großherzogs die Pläne für eine größere und modernere Leinenkammer als zuvor. Außerdem schuf er die Hofwäscherei. Das Ensemble an Gebäuden befindet sich an der Ecke Großer Moor und Werderstraße. Die zweigeschossige Wäscherei wurde 1895 errichtet. Heute befindet sich in den Räumlichkeiten das Restaurant „Herzogliche Dampfwäscherei“, dessen Name an frühere Zeiten erinnert. In seiner Bauweise und Formensprache entspricht das Gebäude der zeittypischen Architektur von Produktionsbauten des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die abwechslungsreiche Fassadenwirkung wird im Wesentlichen durch den Farbwechsel von gelben und roten Ziegeln erzielt.

Bereits 1878 war die Leinen- und Bettenkammer in Betrieb genommen worden. Hermann Willebrand hatte hierfür den Vorgängerbau nach Osten hin erweitert und technisch modernisiert. Beide Bauteile fasste er durch eine einheitliche Gestaltung mit einer schlicht klassizistischen Putzfassade zusammen. Die Fassaden der gegenüberliegenden Pferdeklinik zeigen sich in reduzierter, spätklassizistischer Formensprache. Im Erdgeschoss des Nachbargebäudes waren früher zudem Wohnungen für Bedienstete der Verwaltung – und ebenso die Veterinäre und Pfleger.

Zum Stil

Der Krankenpferdestall schließt mit seiner schlicht gestalteten, spätklassizistischen Fassade baulich an das Marstallgebäude an. Die Großherzogliche Leinen- und Bettenkammer weist als zehnachsiger Gebäudekomplex verputzte Fassaden unter flachem Walmdach auf. Zur Straße Großer Moor hin erscheint der Bau der Hofwäscherei fünfachsig. Sein Mittelrisalit übernimmt die Funktion eines durchgehenden Gebäudekörpers, der die Arbeitsabläufe wie in einer Fabrikationshalle ermöglicht. Die Sicht von der Werderstraße verfestigt den Charakter der Halle. Diesen Gesamteindruck verstärken außerdem die gestaffelten Dachhöhen.