Papierloses Labor

WAG geht weitere Schritte bei der Digitalisierung

Die Aqua Service Schwerin GmbH (AQS) geht weitere Schritte bei der Digitalisierung. In den Laboren erfolgt die instrumentelle Analytik bereits per Computer.
Mitarbeiter wie Enrico Wienberg werden in Kürze geschult, Foto: maxpress

Schwerin • Die Aqua Service Schwerin GmbH (AQS) geht weitere Schritte bei der Digitalisierung. In den Laboren erfolgt die instrumentelle Analytik bereits per Computer. Die Datenaufnahme bei Beprobungen vor Ort ist künftig über eine spezielle Anwendung auf Tablets möglich. Kunden können schon bald Prüfergebnisse in Echtzeit im weiterentwickelten Web-Portal abrufen.

Digitale Prozesse bestimmen seit langem den Alltag in den Laboren der Aqua Service Schwerin GmbH (AQS). „Die instrumentelle Analytik ist automatisch gesteuert. Wir arbeiten dafür mit dem Labor-Informationsund Managementsystem, unserem LIMS. Vom Angebot bis zum Prüfbescheid und der Rechnungslegung sind alle Arbeitsschritte digitalisiert“, erklärt Uwe Böhland, Leiter der Untersuchungsstelle bei der AQS.

Derzeit befindet sich das Unternehmen in der Testphase zur Einführung von Tablets bei der Probenentnahme. 20 solcher Geräte kommen perspektivisch zum Einsatz. Mitarbeiter wie Enrico Wienberg werden in Kürze geschult. „Damit überführen wir die vorgelagerten Prozesse ebenfalls in zukunftsfähige Strukturen“, sagt AQS-Geschäftsführerin Madlen Schult. Über eine speziell für die AQS konfigurierte Anwendung (App) lassen sich die notwendigen Informationen in Echtzeit und eins zu eins erfassen sowie gleichzeitig in das LIMS übertragen. Dabei sind sehr hohe Anforderungen zu erfüllen. Für alle analytischen Aufträge gibt es genormte Verfahren.

Entsprechende Akkreditierungen und das Qualitätsmanagement gewährleisten, für jeden Auftrag diese Herausforderung zu meistern und kundenspezifisch Daten bereitzustellen. „Für die Untersuchung von Badewasser stehen andere Kriterien im Fokus als beim Grundwasser. Mit Hilfe der App können die unterschiedlichen Informationen den Erfordernissen der Auftraggeber noch besser angepasst werden“, so Uwe Böhland. Und das geschieht in Zukunft alles auf digitalem Weg. Datenverluste und händische Nacharbeit fallen weg. „Prüfprotokolle aus Papier gehören damit der Vergangenheit an. Wir nähern uns tatsächlich dem papierlosen Labor an. Das ist ein wesentlicher Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz“, betont die Geschäftsführerin. Sie verweist auf weitere Vorteile, die mit dem nächsten Schritt der Digitalisierung einhergehen. Nicht alle Ergebnisse zu einer Beprobung stehen zeitgleich zur Verfügung. In der Vergangenheit bedeutete dies, dass erst beim Vorliegen aller Resultate ein Bericht erstellt, ausgedruckt und verschickt wurde.

„Neuerungen in unserem Web-Portal gestatten es unseren Kunden jetzt, Einzelergebnisse, etwa für Berichtspflichten gegenüber Behörden, viel schneller abzurufen“, sagt Madlen Schult. Sie erläutert die Bedeutung an einem Beispiel. „Ist im Auftrag der WAG eine neue Trinkwasserleitung verlegt worden, prüfen wir unter anderem bestimmte mikrobiologische Parameter. Je schneller die Ergebnisse vorliegen, desto eher kann die Leitung freigegeben und in das Versorgungsnetz der Landeshauptstadt eingebunden werden.“

maxpress/Barbara Arndt