Schwerin ist digitaler Vorreiter im Land

Im Vergleich zu anderen Kommunen ist Schwerin auf einem guten Weg bei der Digitalisierung

„Wir sind auf einem guten Weg. Aber auch wir haben noch eine Menge Hausaufgaben“, sagt Matthias Effenberger, Vorstand des kommunalen IT-Dienstleisters KSM, Foto: SIS/KSM
„Wir sind auf einem guten Weg. Aber auch wir haben noch eine Menge Hausaufgaben“, sagt Matthias Effenberger, Vorstand des kommunalen IT-Dienstleisters KSM, Foto: SIS/KSM

Schwerin • Laut Onlinezugangsgesetz (OZG) von 2017 sollten die Kommunen bis Ende 2022 insgesamt 575 Kernleistungen mit mehr als 8.000 Einzelleistungen online anbieten. Auch wenn die Digitalisierung vielerorts Fahrt aufgenommen hat, reichen die erzielten Ergebnisse noch nicht aus, um mit den wachsenden Anforderungen aus Gesellschaft und Wirtschaft Schritt zu halten. Im Vergleich zu anderen Kommunen ist Schwerin aber auf einem guten Weg.

Die ehrgeizigen OZG-Ziele wurden klar verfehlt – dies ist ein zentrales Ergebnis der Studie „Zukunftsradar Digitale Kommune 2022“, die unter anderem vom Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) herausgegeben wurde. Gründe sind insbesondere ein falscher Ansatz bei der Finanzierung, fehlende Ressourcen und mangelndes Verständnis für die kommunalen Realitäten. Doch wie sieht es in Schwerin aus? „Wir sind auf einem guten Weg. Aber auch wir haben noch eine Menge Hausaufgaben“, sagt Matthias Effenberger (Foto), Vorstand des kommunalen IT-Dienstleisters KSM. „Im Serviceportal der Landeshauptstadt sind derzeit über 237 Dienstleistungen online verfügbar. Das vorgegebene Ziel, das OZG bis Ende 2022 umzusetzen, war äußerst ambitioniert. Die Digitalisierung der Verwaltung ist aber keineswegs gescheitert. Im Gegenteil: Sie hat den nötigen Schwung bekommen und die in den vergangenen Jahren geschaffenen IT-Strukturen tragen dazu bei, dass die Umsetzung nun zügiger vonstattengehen kann.“ Das Thema Ressourcen bildet wohl die größte Baustelle auf dem Weg zur kommunalen Digitalisierung. „Echte Verwaltungsdigitalisierung bedeutet, Abläufe und Prozesse mit digitaler Technik neu aufzustellen und auch in den Köpfen der Mitarbeitenden und Nutzer ein entsprechendes Mindset zu etablieren. Das ist alles andere als einfach“, so Effenberger weiter. Übrigens konnten bereits knapp 10.000 aktive Nutzer für die Onlinedienste der Stadtverwaltung registriert werden, das sind ein Drittel aller registrierten Nutzer in M-V.

Alles rund um die Familie

Schwerin • Viele Online-Dienstleistungen für Familien sind unter serviceportal.schwerin.de in der Rubrik Ehe, Partnerschaft und Familie zusammengefasst – vom Kindergeldantrag der Bundesagentur für Arbeit bis zum Infotool des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, mit dem Eltern anhand einiger Angaben über ihre Familie herausfinden können, welche Familienleistungen ihnen möglicherweise zustehen.

Leistungen des Schweriner Standesamtes sind ebenfalls online verfügbar. Insbesondere das Beantragen von Ehe-, Geburts- oder Sterbeurkunden ist unter serviceportal. schwerin.de schnell und jeder Zeit möglich. Ohne vorherige Registrierung werden die Nutzerinnen und Nutzer durch einen Fragebogen geleitet und gelangen mit wenigen Klicks genau zu der Urkunde, die sie benötigen. Innerhalb von ein paar Tagen wird ihnen dann das fertige Dokument per Post nach Hause zugeschickt.

SIS/KSM