Kur- und Sozialberatung entlastet

Auch Väter können eine Auszeit nehmen

Die „Nachwehen“ der Coronapandemie sind immer noch spürbar. Viele Menschen, die zur Beratung kommen, sind erschöpft von den familiären Belastungen während der Zeit der staatlichen Einschränkungen.
Lizzy Schultz vor dem Haus der Beratung. Neuerdings ist sie für Sprechstunden auch im Mueßer Holz und in Lankow erreichbar. Alle Sprechzeiten unter www.awo-schwerin.de, Foto: maxpress

Feldstadt • „Als erstes sprechen wir gemeinsam über die soziale Situation und die persönlichen Probleme, um herauszufinden, wie ich helfen kann. Oft sind es Formulare, mit denen die Hilfesuchenden nicht zurechtkommen, zum Beispiel ein Wohngeldantrag oder ein Schreiben vom Amt, das unverständlich scheint“, sagt die Beraterin. Einen Großteil der Arbeit von Lizzy Schultz macht die Kurberatung aus.

Für Mütter gibt es die Möglichkeit, eine Mutter- Kind-Kur oder auch eine Auszeit ohne Kinder zu nehmen. Das Gleiche gilt auch für Väter. „Hier gibt es inzwischen einen Wandel, auch Männer erkundigen sich in letzter Zeit häufiger nach Kuren mit ihren Kindern. Das zeigt, dass sie bei der Wahrnehmung der familiären Aufgaben eine größere Rolle spielen“, so die Sozialpädagogin. „Noch immer ist es so, dass Eltern häufig Hemmungen haben, eine Kur zu beantragen.

Oft kommen sie erst dann in die Beratung, wenn größere Gesundheitsprobleme auftreten. Wenn die Kundinnen dann bei mir zum Gespräch waren“, so die Expertin, „ist das Eis gebrochen und ein erster Teil der Problembewältigung schon geschehen.“ Für die Überbrückung der Zeit zwischen Kurantrag und dem Beginn der Reise, empfiehlt Lizzy Schultz individuelle Hilfs- oder Unterstützungsangebote von entsprechenden Fachdiensten.

Nach der kostenlosen Beratung bei der AWO und dem Attest des Hausarztes geht der Antrag zur Krankenkasse, die dann über die Kur des Patienten entscheidet. Auch wenn die Kasse keine Kostenzusage gibt, hilft Lizzy Schultz beim Widerspruch gegen diese Entscheidung.

maxpress/Steffen Holz