Neuer Vorstand vom Netzwerk für Menschen ganz präsent

Franziska Hain übernimmt zweite Stelle im Vorstand des Augustenstifts

Franziska Hain (l.) ist neuer Vorstand des Augustenstifts, Fotos: Netzwerk für Menschen
Franziska Hain (l.) ist neuer Vorstand des Augustenstifts, Fotos: Netzwerk für Menschen

Schwerin • Seit sechs Jahren ist Franziska Hain im Netzwerk für Menschen tätig. Sie leitete den Bereich Public Relations/Öffentlichkeitsarbeit und ist für den Corona-Krisenstab zuständig. Nun übernimmt sie als erste Frau die zweite Stelle des hauptamtlichen Vorstands des Augustenstift zu Schwerin.

Im Rahmen ihres neuen Aufgabenfeldes lädt Franziska Hain, gemeinsam mit dem Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzenden Frank-Holger Blümel, die Mitarbeiter in den verschiedenen Einrichtungen des Netzwerks für Menschen zu einer jeweiligen Gesprächsrunde ein. Im direkten Dialog findet der bedeutsame Austausch statt, der ihr besonders am Herzen liegt. Sie hört zu und hört hin. Im Interview erklärt sie die Schwerpunkte ihrer Vorstandstätigkeit.

hauspost: Sie sind die erste Frau im Vorstand des Augustenstifts zu Schwerin und haben damit eine Vorreiterrolle übernommen. Was bedeutet das für Sie?
Franziska Hain: Die Stelle des zweiten hauptamtlichen Vorstands wurde erst neu geschaffen. Vorher war der Vorstand zu zwei Dritteln mit Ehrenamtlichen besetzt. Da gab es auch schon so einige Frauen. Aber tatsächlich bin ich seit langer Zeit die erste geschäftsführende Frau. Und ich muss sagen, ich finde das nur logisch. In unserem Netzwerk arbeiten 79 Prozent Frauen. Warum dann nicht auch im Vorstand?

hauspost: Warum genau haben Sie sich auf die Stelle des Vorstandes beworben?
Franziska Hain: Ich habe einfach das Gefühl, hier genau an der richtigen Stelle zu sein. In den vergangenen sechs Jahren hatte ich das große Glück, einen ganz tiefen Einblick zu erhalten. Ich habe mit unzähligen Kolleginnen und Kollegen gesprochen, habe sie im Dienst begleitet und gesehen, mit wie viel Überzeugung und Einsatz sie für die uns anvertrauten Menschen da sind, welche Herausforderung dort tagtäglich bewältigt werden müssen. Aber vor allem habe ich verstanden, wie viele Menschen es im Netzwerk gibt, die für Ihre Arbeit brennen und die gemeinsam die Zukunft gestalten wollen. Diesen Menschen den Rücken zu stärken, Strukturen so zu verändern, dass sie positive Effekte haben und so gemeinsam den uns anvertrauten Menschen ein Zuhause zu schaffen, in dem sie gern leben – was könnte es Schöneres geben?

hauspost: Zwei Ihrer Stichworte sind Präsenz und Transparenz. Was verbinden Sie mit diesen Begriffen in ihrer Arbeit?
Franziska Hain: Ich beginne mal andersherum: Was braucht es, damit die Kollegin in der Unterhaltsreinigung zügig und dennoch gründlich ein Zimmer reinigen kann? Was braucht ein Kind, das seinen Geburtstag nicht mit seiner Familie, sondern von dieser getrennt in einer unserer Wohngruppen feiert? Wie muss das Zusammenspiel zwischen dem Service, den Betreuungsassistenten und den Pflegekräften aussehen, damit die Bewohner bestmöglich versorgt sind? Auf all diese Fragen habe ich keine Antwort. Aber die Kolleginnen und Kollegen vor Ort haben Antworten darauf, sie wissen was zu tun ist. Und sie wissen, was sie brauchen, um ihre eigene Arbeit gut machen zu können. Für mich beginnt meine Arbeit als Vorstand und Geschäftsleitung an dieser Stelle: Unsere Aufgabe ist es, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Kolleginnen und Kollegen – die Experten vor Ort – ihre Arbeit bestmöglich ausüben können. Und deshalb ist es so wichtig, präsent zu sein. Zuzuhören, um zu verstehen was benötigt wird. Und auf der anderen Seite sehr transparent mit Entscheidungen umzugehen. Denn alle im Netzwerk müssen wissen, in welche Richtung wir uns entwickeln wollen und warum welche Entscheidungen wie getroffen werden.

Annette Markert

Franziska Hain, Vorstand des Augustenstifts

„Es ist wichtig, präsent zu sein und zuzuhören, um zu verstehen, was benötigt wird.“