„Teilhaben können“ heißt Lebensqualität
Die Diakonie Westmecklenburg-Schwerin bietet Dienstleistungen und Angebote für Groß, Klein, Jung und Alt
Schwerin • Die Diakonie Westmecklenburg-Schwerin bietet Dienstleistungen und Angebote für Groß, Klein, Jung und Alt in vier Bereichen: Die Frühförderung, ein Sprachheilkindergarten und Kindertagesstätten gehören zum Bereich „Groß werden“. „Aktiv lernen“ nennt sich der Bereich für Bildung und Schulen mit unterschiedlichen konzeptionellen Ausrichtungen und Senioren finden Wohn- und Pflegeeinrichtungen zum „Alt werden“. In dieser Ausgabe stellt sich das „Teilhaben können“ vor, dessen Angebote Menschen mit Beeinträchtigungen in verschiedenen Lebensbereichen in Anspruch nehmen.
Eine Beeinträchtigung soll Menschen nicht daran hindern, am sozialen und gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) hat Regelungen getroffen, um dieses Ziel in der Praxis umzusetzen. Dabei geht es nicht nur um Assistenzleistungen, mit denen es gelingt, den Alltag zu bewältigen, sondern auch um die Teilhabe am Arbeitsmarkt. Das Ramper Werk hat dafür die Berufsbildung eingerichtet und stellt Arbeitsplätze zur Verfügung, die den unterschiedlichen Neigungen und Fähigkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung entgegenkommen.
Wohnen mit Assistenz
Ein weiterer wichtiger Lebensbereich ist das Wohnen mit Assistenz. Hier zeichnet sich zusätzlich zum Bedarf an Fach- und Hilfskräften ein zunehmend dramatisches Problem ab: Wo gibt es zukünftig angemessenen und bezahlbaren Wohnraum? Allgemein steigende Kosten verschärfen diese Thematik deutlich. Wohnen heißt für die Diakonie Westmecklenburg-Schwerin, ein Zuhause zu haben, zufrieden, selbstbestimmt und aktiv leben zu können – mit Begleitung und professioneller Unterstützung. Sechs Häuser für Menschen mit Assistenzbedarf, vier Wohngruppen für Menschen mit psychischer Erkrankung, Wohngemeinschaften oder ein eigener Haushalt mit begleitender Assistenz zeigen die vielen Möglichkeiten.
Wohnraum wird dringend benötigt
Daniela Brandt, Leiterin der Sozialen Teilhabe im Bereich „Teilhaben können“ , sagt: „In der Praxis sehen wir ständig, wie dringend neuer Wohnraum benötigt wird. Die Nachfrage ist kontinuierlich hoch. Wichtig ist, dass er angemessen und geeignet ist für die Menschen, die wir begleiten. Kriterien sind dabei neben der Größe, der Bezahlbarkeit und der Ausstattung auch kurze Wege zu Ärzten, Einkaufsläden oder Dienstleistungen des täglichen Bedarfs. Natürlich darf auch ein gutes soziales Umfeld nicht fehlen.“
Thomas Tweer, Geschäftsführer der Diakonie Westmecklenburg-Schwerin, erläutert: „Wir haben bereits vor längerer Zeit ein Grundstück auf dem Berliner Platz in Schwerin erworben, um dort ein Wohnhaus für Menschen mit Beeinträchtigungen zu errichten. Aufgrund der geltenden Regelungen des Bundesteilhabegesetzes ist es uns derzeit allerdings nicht möglich, dieses Projekt zu realisieren. Um weiterhin neue Wohnformen für Menschen mit Beeinträchtigungen anbieten zu können, bedarf es einer deutlich verbesserten Refinanzierung der Wohnangebote. Das betrifft natürlich nicht nur unser Unternehmen – auch andere Träger sozialer Einrichtungen befinden sich in vergleichbarer Situation. Wir sehen immer wieder Probleme auf uns zukommen – jetzt müssen wir handeln und benötigen dafür die Unterstützung der Politik. Im Grunde geht es darum, eine vernünftige Refinanzierung zu ermöglichen, um für eine gute Zukunft planen zu können. Projekte dieser Größenordnungen sind unverzichtbar und müssen kalkulierbarer werden. Aktuell ist diese Thematik auch in einer Veranstaltung der Lebenshilfe in Schwerin besprochen worden und wir hatten einen Gesprächspartner aus einem Ministerium. Wir konnten uns darauf verständigen, zu diesem Problemfeld im Gespräch zu bleiben und gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.“
Anna Karsten
Anke Roettig, Leiterin der Abteilung Wohnen mit Assistenz
„Wir leisten Assistenz bei der täglichen Lebensführung, helfen dabei, Freunde und Kontakt zu finden, Erfahrungen zu sammeln, zu lernen, Ziele zu verwirklichen, Halt und Orientierung zu haben. Wir begleiten Menschen und sind für sie da.“