hauspost fragt nach: März 2023

Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, damit die Integration von Flüchtlingen in Schwerin langfristig und einvernehmlich gelingt?

Gert Rudolf, Fraktionsvorsitzender CDU/FDP

Eine gelungene Integration von berechtigt bei uns angekommenen Menschen ist die Voraussetzung für ein funktionierendes Miteinander. Sie setzt das Interesse beider Seiten und effektive Angebote voraus. Ein wichtiger Weg für Kinder und Jugendliche sind integrative Angebote in Bildungseinrichtungen sowie Kultur- und Sportvereinen. Für Erwachsene sind neben Kursen zum schnellen Erlernen der deutschen Sprache alle Wege für die Arbeitsaufnahme anzubieten. Über gelungene Beispiele der Integration sollte verstärkt berichtet werden, damit nicht nur über die teils negativ verlaufenden Dinge gesprochen wird.

Gerd Böttger, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE.

Die uns vom Land zugewiesenen Flüchtlinge müssen menschenwürdig untergebracht werden. Um das zu erreichen, brauchen wir weitere Gemeinschaftsunterkünfte. Wichtig dabei ist, dass die Anwohnerinnen und Anwohner dieser Standorte richtig informiert werden. Priorität für eine gelungene Integration sind genügend Sprachkurse und die Einbeziehung Geflüchteter in das gesellschaftliche Leben. Um die Integration zu erleichtern, erwarte ich aber auch, dass sich die in der Landeshauptstadt lebenden Flüchtlinge an unsere Gewohnheiten und die Gesetze halten.

Mandy Pfeifer, Fraktionsvorsitzende SPD

Solidarität und Mitgefühl – das ist es, was wir als aufnehmende Stadt zuallererst brauchen. Und das ist das, was viele Bürgerinnen und Bürger in Schwerin auch zeigen. Darüber bin ich froh. Viele der Menschen, die zu uns kommen, verlassen ihre Heimat nicht freiwillig – sondern wegen Krieg, Verfolgung und Vertreibung. Neben unserer Offenheit brauchen wir Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit Migrationsgeschichte in Bildung, Beruf, Freizeit und auch in der Politik. So begegnen sich Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, lernen einander kennen und bauen Berührungsängste ab.

Petra Federau, Fraktionsvorsitzende AfD

Integration setzt in erster Linie den Willen der Personen voraus, die in unser Land kommen. Erst dann machen die vielen und teuren Angebote Sinn. Wenn Integration aber nicht konsequent eingefordert und im Gegenzug Anpassung von den eigenen Bürgern verlangt wird, dann läuft einiges falsch. Laut Ausländerzentralregister leben bereits 10.450 Ausländer in Schwerin. Um eine Einbindung zu erreichen, ist auch eine zahlenmäßige Begrenzung vonnöten, damit die Integration von beiden Seiten leistbar ist und die Bildung von Parallelgesellschaften ausbleibt.

Manfred Strauß, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger

Der Weg in Bildung und Arbeit ist ein erster großer Schritt zur gesellschaftlichen Integration. Damit diese langfristig gelingen kann, ist es daher wichtig, dass die Flüchtlinge schnell unsere Sprache lernen. Nur so haben sie auf dem Arbeitsmarkt eine echte Chance und können auch ihren Beitrag für die Gesellschaft leisten. Für die Jüngeren ist insbesondere die Schulbildung wichtig. Bei Standortentscheidungen für Unterkünfte müssen die Bürger eingebunden werden, um einer Segregation entgegenzuwirken. Auch die Akzeptanz der Regeln unserer Gesellschaft trägt zu einer gelungenen Integration von Flüchtlingen bei.

Regina Dorfmann, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Ich bin froh, in einem Land zu leben, das Menschen Schutz bietet. Damit Integration gelingt, brauchen wir Unterkünfte für Menschen, die Begegnung mit den Einheimischen ermöglichen, also dezentral und keine Massenunterkünfte. Da sehen wir das Land in Verantwortung. Und es braucht einen schnellen Zugang zu Sprachkursen, Bildung und Arbeit. Für die Steuerung ist gut geschultes Personal notwendig, aber leider fehlen auch hier oft Fachkräfte. Schwerin ist insgesamt auf einem guten Weg, viele Einwohner sind zugewandert und haben hier ein Zuhause gefunden.