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Stadt verstärkt Bemühungen im Katastrophenschutz
Schwerin • In den vergangenen Jahren wurde Schwerin weitestgehend von Krisen, Katastrophen und deren Auswirkungen verschont. Trotzdem treibt die Stadt, auch im gesetzlichen Auftrag, ihre Bemühungen im Katastrophenschutz weiter voran. So soll zum Beispiel zur Warnung der Bevölkerung in den kommenden Wochen ein Netz aus 17 elektronischen Sirenen installiert werden. Was es mit der neuen Sirenentechnik auf sich hat, erläutert Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier.
hauspost: Warum ist der Aufbau neuer Sirenentechnik jetzt wieder notwendig geworden?
Rico Badenschier: Sirenensysteme sind nach der Wiedervereinigung in vielen Gegenden Deutschlands verschwunden. Auch in Schwerin. In der letzten Zeit haben sich Krisen gehäuft. Deshalb haben wir in der Landeshauptstadt entsprechende Notfallkonzepte erarbeitet. Dazu gehört ein flächendeckendes Sirenensystem, das Menschen in Ausnahmesituationen rechtzeitig warnt. Wir planen zudem auch ein Netz von Notfalltreffpunkten für eine Basisversorgung unter anderem mit Informationen, medizinischer Ersthilfe und Wärme. Naturkatastrophen oder ein Blackout treten plötzlich und überraschend auf. Doch man kann sich auf solche Krisensituationen vorbereiten. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten das von uns.
hauspost: Welche weiteren Möglichkeiten der Benachrichtigung der Bevölkerung wird es geben? Ist noch mehr geplant?
Rico Badenschier: Die neuen Sirenen können punktuell als Lautsprecher dienen, über diese können wir der Bevölkerung auch konkrete Verhaltenshinweise geben. Zusätzlich sollte man das Radio einschalten, wenn der Warnton ertönt oder, falls noch möglich, im Internet nach Informationen suchen. Zum bundesweiten Warnmix gehören auch Warn-Apps, unsere Stadtinformationstafeln und das Cell Broadcast über Mobiltelefone.
hauspost: Wie wird das Thema „Katastrophenschutz“ weiter in die Bevölkerung getragen?
Rico Badenschier: Die Stadt wird unter www. schwerin.de Informationen in mehreren Sprachen bereitstellen. Auch den Flyer mit den Notfalltreffpunkten sollte man griffbereit halten. Für Kinder bietet sich eher ein spielerischer Ansatz an: Unsere Kita GmbH hat dies mit ihrem Projekt, einen Tag ohne Strom in der Kita auszukommen, vorbildlich demonstriert.
hauspost: Was empfehlen Sie, wie sich die Bürgerinnen und Bürger privat auf einen Katastrophenfall vorbereiten können?
Rico Badenschier: Für sich selbst vorsorgen kann jeder – mit Wasser, Lebensmitteln, Notfallmedikamenten, Licht und batteriebetriebenem Radio. Wer zunächst eigene Reserven mobilisieren kann, entlastet die öffentliche Notfallvorsorge. Wichtig ist, sich auch gegenseitig in der Familie und in der Nachbarschaft zu unterstützen.
hauspost: Wie ist der bundesweite Warntag im Dezember gelaufen?
Rico Badenschier: Unser Sirenenwarnsystem war noch nicht installiert und wurde noch nicht getestet. Die bundesweite Alarmierung der Handys mittels Warnnachricht im Cell Broadcast verlief meines Wissens erfolgreich.
maxpress/Marie-Luisa Lembcke