Theaterball des Mecklenburgischen Staatstheaters findet auch 2023 nicht statt
Finanzielle Bedenken führten zur Absage
Altstadt • Die Leitung des Mecklenburgischen Staatstheaters hat entschieden, auch in diesem Jahr den für Mai geplanten Theaterball in Schwerin abzusagen. Damit wird das Anfang der 1990er Jahre aus der Taufe gehobene Fest zum dritten Mal in Folge nicht stattfinden.
„In den vergangenen Jahren mussten wir den Theaterball coronabedingt absagen. 2022 hätten wir nur eine begrenzte Anzahl an Besucherinnen und Besuchern zu diesem wichtigen gesellschaftlichen Ereignis in Schwerin und Mecklenburg-Vorpommern einladen können, was einen erheblich finanziellen Verlust bedeutet hätte. In diesem Jahr stehen wir vor ganz anderen Herausforderungen: Die Inflation hat uns brutal erreicht. Durch die Erhöhung von Mindestlohn und -gage gab es für knapp 100 Mitarbeiter:innen Lohnerhöhungen von ca. 30 Prozent. Für die anderen 250 Mitarbeiter:innen fordert die Gewerkschaft ver.di ein Einkommensplus von 10,5 Prozent. Außerdem steht die Eröffnung unserer neuen Spielstätte in der Kulturmühle Parchim bevor. Die derzeitige Kalkulation lässt auch für 2023 große finanzielle Verluste für den Theaterball erwarten, ein Risiko, dass wir nicht tragen können. Wir müssen uns auf unsere Kernaufgaben konzentrieren, den Betrieb arbeitsfähig zu halten und vor allem unserem Publikum anspruchsvolle Aufführungen in allen sechs Sparten zu bieten. Daher sagen wir den Theaterball auch für diese Spielzeit ab. Grundsätzlich wollen wir auch in Zukunft wieder ein strahlendes Theaterfest durchführen. Allerdings müssen wir abwarten, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickelt. Bei knapper werdenden Mitteln konzentrieren wir uns 2023 auf die Etablierung der M*Halle und des neuen Theaters in der Parchimer Kulturmühle“, erklärt Christian Schwandt, der Kaufmännische Geschäftsführer des Mecklenburgischen Staatstheater.
Mecklenburgisches Staatstheater/Franziska Pergande