Der Schweriner Dom
Atemberaubender Blick über Stadt und Seen
Altstadt • Er ist die echte einzige Kathedrale des Landes Mecklenburg- Vorpommern und buchstäblich überragend: Zum einen zählt der Schweriner Dom zu den größten Werken der Backsteingotik, zum anderen schlägt er mit seinem Turm den der Rostocker Kirche St. Petri um einen halben Meter.
Genau 117,5 Meter hoch ist der Turm, geschaffen von Baumeister Georg Daniel. Und die Zahl hinter der Kommastelle ist bezeichnend im Größenvergleich zu Rostock. Schweriner witzeln deshalb, es seien womöglich die wichtigsten 50 Zentimeter Schwerins. Von der Plattform aus schweben Besucher über den Dingen und können den atemberaubenden Blick auf ganz Schwerin und seine Seenlandschaft genießen. Den Turm gab es allerdings nicht von Anfang an: Heinrich der Löwe hatte den ursprünglich romanischen Vorgängerbau der heutigen Kathedrale gestiftet.
Der war deutlich kleiner als die heutige Kirche – und verfügte nicht über einen Turm. Es folgten Umbauten und ab 1222 galt die Kirche als ei- ner der bedeutendsten Wall - fahrtsorte Norddeutschlands. Den Grund dafür hatte Graf Heinrich von Schwerin geliefert. Er war von einem Kreuz- zug zurückgekehrt, mit einen Jaspis im Gepäck. Nicht allein der Edelstein war von Bedeutung, sondern dessen Inhalt. Es wurde nämlich gemunkelt, dass ein Blutstropfen Christi darin eingeschlossen sei. Fortan riss der Pilgerstrom nicht mehr ab. Das brachte Spenden ein und zusammen mit einem baueifrigen Bischof war das die Basis für einen Neubau der Kathedrale ab 1270. Doch der Turm sollte erst rund 600 Jahre später die Kirche zieren.
Zum Stil
Die dreischiffige Basilika präsentiert sich im Stil der Hochgotik. Das dominierende Triumphkreuz stammt aus St. Marien in Wismar. Mit der erhaltenen Grabkapelle aus dem 16. Jahrhundert und der 1842 eingerichteten Grablege der Großherzöge sowie den 1882 bis 1886 vorgenommenen Erneuerungsarbeiten in neugotischem Stil, vereint der Dom Bauelemente aus mehreren Jahrhunderten. Mit seiner Ausstattung, dem Herrschaftsstand und der Funktion als Grablege ist der Dom ein wesentlicher Bestandteil des Residenzensembles.