hauspost fragt nach: Februar 2023
Welche Maßnahmen sollte Schwerin für den Erhalt und Ausbau des Olympiastützpunktes Radsport ergreifen?
Gert Rudolf, Fraktionsvorsitzender CDU/FDP
Wir unterstützen den Neubau der Radsporthalle. Schwerin ist Sportstadt und der Olympiastützpunkt Radsport muss bleiben. Als Stadt stellen wir nun zusätzlich 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Land hat weitere Mittel in Höhe von 6,2 Millionen Euro zugesichert, allerdings erst mit dem nächsten Haushalt, der im Dezember beschlossen wird. Ich erwarte von Ministerpräsidentin Schwesig, dass sie als Schweriner Landtagsabgeordnete diese Hängepartie beendet. Die Preise steigen weiter und 2024 wird entschieden, ob Schwerin Olympiastützpunkt Radsport bleibt – ohne Radsporthalle wohl nicht!
Gerd Böttger, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE
Der Radsport gehört in Schwerin zu den wichtigen Sportarten. Radsportlerinnen und Radsportler haben internationale und nationale Erfolge erzielt. Deshalb ist es wichtig, den Olympiastützpunkt zu erhalten und alles für die Realisierung des geplanten Radsportzentrums zu tun. Der Oberbürgermeister muss sich beim Bund und beim Land für eine auskömmliche Finanzierung einsetzen. Gleichzeitig ist zu prüfen, ob die Stadt auch weitere finanzielle Mittel bereitstellt. Das Radsportzentrum würde den Ruf Schwerins als Sportstadt erheblich stärken.
Mandy Pfeifer, Fraktionsvorsitzende SPD
Ich denke, es besteht Einigkeit darüber, dass die geplante Radsporthalle für den Erhalt des Olympiastützpunktes in der Landeshauptstadt unerlässlich ist. Sowohl in der Schweriner Bevölkerung, als auch in Politik und Verwaltung erfährt das Bauvorhaben große Unterstützung, was mich sehr freut. Auf Vorschlag des Oberbürgermeisters erhöht die Stadt Schwerin ihren Anteil an der Finanzierung um 1,5 Millionen Euro und somit um 75 Prozent, um sich an den gestiegenen Baukosten zu beteiligen. Das ist ein klares Bekenntnis der Landeshauptstadt Schwerin für den Sport. Bund und Land müssen nun nachziehen.
Petra Federau, Fraktionsvorsitzende AfD
Fast jedes Bauvorhaben verteuert sich in der heutigen Zeit, auch bedingt durch die Energiekrise, die die Preise für Rohstoffe und Dienstleistungen steigen lässt. Wollte man den Bau des Radsportzentrums deshalb stoppen, so müsste man das auch bei vielen anderen Bauprojekten machen. Schwerin sollte sich als die Sportstadt schlechthin etablieren. Damit kann die „Marke Schwerin“ nicht nur landes-, sondern auch bundesweit bekannt gemacht werden. Wenn die Erhöhung des Eigenanteils in der Schweriner Politik Mehrheiten findet, dann liegt der Ball beim Land, das auch mehr Geld für das Projekt locker machen muss.
Manfred Strauß, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger
Der Bau der Radsporthalle, zu dem sich die UB-Fraktion ausdrücklich bekennt, ist von wichtiger Bedeutung für die Landeshauptstadt Schwerin. Zum einen läuft die Stadt ohne eigene Bahnen langfristig Gefahr, den Olympiastützpunkt Radsport zu verlieren. Damit würde das Sportgymnasium – als Eliteschule des Sports – auf dem Spiel stehen. Zum anderen soll im Inneren der Radsporthalle eine Zwei-Felder-Halle integriert werden, die als zusätzliche Trainingsmöglichkeit auch anderen Sportarten zur Verfügung steht. Es ist daher nur konsequent, den Eigenanteil der Stadt für den Bau zu erhöhen, um so für viele Sportbegeisterte eine neue Spielstätte zu schaffen.
Regina Dorfmann, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Unsere Fraktion hätte es bevorzugt, dass Geld, das für die Radsporthalle aufgewendet wird, in die Förderung des Breitensports und den Ausbau des Wegenetzes für den Alltagsradverkehr zu investieren. Für einen Olympiastützpunkt sehen wir das Land und den Bund in der Pflicht. Es steht zu befürchten, dass noch weitere Teuerungswellen auf uns zukommen. Ein solches Projekt kann sich eine hoch verschuldete Stadt wie Schwerin dann nicht leisten. Wenn die Entscheidung getroffen wird, dass die Stadt weitere Finanzmittel aufwendet, erwarten wir eine Mehrzwecknutzung der Halle, die uns auch in der Breite zugutekommt.