„Beschlagnahmt, übereignet, verschenkt“: Vortrag zum Kulturgutentzug in der DDR
Historiker spricht im Schleswig-Holstein-Haus zur Rolle des Staatichen Museum Schwerin
Schelfstadt • Das Kulturforum der Landeshauptstadt Schwerin lädt am 2. Februar 2023 um 19 Uhr zu einem interessanten Vortrag ein. Zu Gast ist der Historiker Prof. Dr. Michael Busch, der zum Thema „Kulturgutentzug in der DDR im ehemaligen Bezirk Schwerin 1949 bis 1990“ referieren wird.
Prof. Busch untersucht für das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste (DZK), in welchem Maße das Staatliche Museum Schwerin bei Kulturgutentziehungen in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR beteiligt war. „Wir freuen uns, dass im Schleswig-Holstein-Haus erste Forschungsergebnisse zu diesem spannenden Thema präsentiert werden und wir während der baubedingten Schließung des Staatlichen Museums ein alternatives Podium für Ausstellungsstücke und Diskussionsrunden bieten können“, sagt Kulturdezernent Silvio Horn.
Anhand umfangreichen Quellenmaterials hat Prof. Busch untersucht, wie Gutachten über Kulturgüter erstellt wurden, die die Eigentümer bei genehmigter Übersiedlung aus der DDR zurücklassen mussten. Auch das Zusammenwirken mit anderen staatlichen Stellen wird der Referent darlegen und einige konkrete Kunstwerke des Museums beispielhaft beleuchten. Die Forschungsergebnisse sind Teil einer repräsentativen Studie, die im Sommer 2023 vorgelegt werden soll.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der beliebten Reihe „Rendezvous im Staatlichen Museum Schwerin“ statt. In diesem Jahr ist die Reihe erstmals zu Gast in anderen Kultureinrichtungen. So können die treuen und an spezialisierten Themen interessierten Museumsbesucher auch in der Zeit der Schließung des Staatlichen Museums tiefer in die Kunstgeschichte eintauchen und ihrem Museum die Treue halten. Der Eintritt zum Vortrag im Kulturforum Schleswig-Holstein-Haus, Puschkinstraße 12, beträgt 5 Euro.
Landeshauptstadt Schwerin