Ein kleiner Schnitt im Bauch

Minimalinvasive Technik vermindert Folgen von Operationen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Etwa 21.000 Menschen pro Jahr erhalten in Deutschland die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs, viele davon müssen operiert werden. Was früher ein großer Eingriff war, kann mittlerweile mit moderner Technik schonend durchgeführt werden.
Prof. Jörg-Peter Ritz setzt im OP-Saal auf die Unterstützung durchs Robotersystem DaVinci, Foto: Oliver Borchert, Helios

Schwerin • Etwa 21.000 Menschen pro Jahr erhalten in Deutschland die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs, viele davon müssen operiert werden. Was früher ein großer Eingriff war, kann mittlerweile mit moderner Technik schonend durchgeführt werden.

Tumoren an der Bauchspeicheldrüse, sogenannter Pankreaskrebs, gehören noch immer zu den aggressivsten Krebsarten. Häufig finden sich gutartige Vorstadien, die sich ohne Symptome langsam verändern. „Die Geschwüre machen am Anfang keine Beschwerden, werden oft zu spät erkannt und streuen schnell“, erklärt Prof. Jörg-Peter Ritz. Er ist Chefarzt der Klinik für Allgemeinund Viszeralchirurgie an den Helios Kliniken Schwerin.

Allerdings habe sich die Medizin bei diesen Erkrankungen in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt. Hinweise auf einen Tumor in der Bauchspeicheldrüse können Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Müdigkeit oder eine neu diagnostizierte Zuckererkrankung sein. Schmerzen im Rücken- oder Bauchbereich oder eine Gelbsucht fallen meist erst in späten Stadien auf, wenn der Tumor bösartig und fortgeschritten ist.

Durch eine Ultraschall- oder eine CT-Untersuchung sollte die Bauchspeicheldrüse abgeklärt werden. Häufig werden dabei auch gutartige Befunde festgestellt. Neben den immer besseren Vorsorgeuntersuchungen ist auch die Therapie für die Patienten verträglicher geworden. „Vor einigen Jahren mussten die Chirurgen große Schnitte durchführen, damit sie überhaupt an die Bauchspeicheldrüse herankamen. Das hat sich mit den minimalinvasiven Techniken geändert“, so Prof. Ritz.

Seit zwei Jahren hat der Allgemeinchirurg mit seinem Team in Schwerin zusätzliche Unterstützung – das Robotersystem DaVinci Xi. Prof. Ritz erklärt: „Wir können damit die Schnitte noch kleiner halten. Außerdem sind die Geräte sehr fein und in alle Richtungen flexibel.“ Der Operateur sitzt an einem Monitor und betätigt die Instrumente über seine Finger. Da der Blick direkt durch die 3D-Kamera erfolgt, ist der Chirurg noch näher dran als bei einer „klassischen“ Operation am offenen Bauch.

„Wir können damit gut- und bösartige Tumoren sicher entfernen“, erläutert der Chefarzt. Diese Technik ist ein Schritt in die Zukunft. Für die Patienten liegen die Vorteile auf der Hand. Sie haben bereits kurz nach der Operation weniger Schmerzen, kommen schneller auf die Beine, können früher etwas trinken und essen und sind am Ende schon nach knapp einer Woche wieder zu Hause.

Helios/Patrick Hoppe