Im Vielfalter ein berufliches Zuhause gefunden

Fuß auf dem ersten Arbeitsmarkt fassen mit den Dreescher Werkstätten in Schwerin

Martin Kloss strahlt übers ganze Gesicht. „Ich bin zu Hause“, sagt der 40-Jährige. Damit meint der gebürtige Schweriner jedoch nicht seine privaten vier Wände, sondern seinen neuen Arbeitsplatz. Der ist seit dem 1. Dezember 2022 der „Vielfalter“
Jens Baeck (l.), Thomas Wolf (r.) und Sina Schefer (2.v.r.) freuen sich über den neuen Kollegen Martin Kloss (Mi.) im inklusiven Team des „Vielfalters“, Foto: Dreescher Werkstätten

Zippendorf • Martin Kloss strahlt übers ganze Gesicht. „Ich bin zu Hause“, sagt der 40-Jährige. Damit meint der gebürtige Schweriner jedoch nicht seine privaten vier Wände, sondern seinen neuen Arbeitsplatz. Der ist seit dem 1. Dezember 2022 der „Vielfalter“ – das inklusive Bistro der Dreescher Werkstätten im Schweriner Zoo. Hier treffen Besucher ihn im Verkauf am Kiosk oder überall dort im Bistro, wo er gebraucht wird.

„Martin ist seit 22 Jahren bei uns beschäftigt“, erzählt Jens Baeck, Gruppenleiter für die Außenarbeitsplätze, und ergänzt: „In den Werkstätten war Martin Kloss zuvor jahrelang als Mitarbeiter tätig, immer mit dem ehrgeizigen persönlichen Ziel, Fuß auf dem ersten Arbeitsmarkt zu fassen. Auf dem Weg dorthin war er bei diversen Außenarbeitsplätzen beschäftigt, zuletzt im Zoo. Dass sein Wunscharbeitsort jedoch der Vielfalter ist, hat er während des dreimonatigen Praktikums in diesem Jahr festgestellt.“ Es folgte ein Antrag bei der Stadt Schwerin auf das „Budget für Arbeit“.

Die Maßnahme ermöglicht es Menschen mit Behinderung, einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden. Sie kann von Personen in Anspruch genommen werden, die in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten oder das Recht hätten, dort zu arbeiten. Die Stadt übernimmt dabei bis zu 75 Prozent der Lohnkosten. „In unserem Unternehmen ist es das zweite Mal, dass wir einen Mitarbeiter aus den Dreescher Werkstätten über das Budget für Arbeit vermitteln konnten“, verdeutlicht Thomas Wolf, Bereichsleitung Arbeit, Bildung und Tagesstruktur.

„Wir würden natürlich gern noch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermitteln.“ Martin Kloss ist jedenfalls glücklich, diesen Weg – mit Unterstützung – gegangen zu sein. Vom Werkstatt-Verhältnis zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung – der Schweriner hat seinen festen Platz im Arbeitsleben gefunden.

Torsten Schünemann