Welterbe für Schwerin

Bewerbung auf den Weg nach Paris gebracht

Es war ein großer Moment im Plenarsaal des Schweriner Schlosses, als kurz vor dem vierten Advent der feierliche Abschluss der Bewerbungsphase für das UNESCOWeltkulturerbe der Stadt abgeschlossen wurde.
Das Schloss ist das wohl markanteste Symbol der Stadt und ein wichtiges Pfund für die Erlangung des Status, Foto: maxpress

Altstadt • Es war ein großer Moment im Plenarsaal des Schweriner Schlosses, als kurz vor dem vierten Advent der feierliche Abschluss der Bewerbungsphase für das UNESCOWeltkulturerbe der Stadt abgeschlossen wurde. Seit 2014 steht das Residenzensemble Schwerin auf der Liste zur Bewerbung um den Titel als Welterbe-Stätte der UNESCO. Nun könnte das Ziel des nächsten Welterbe-Titels im Land Mecklenburg-Vorpommern Wirklichkeit werden.

Die Tinte unter dem Bewerbungsschreiben ist trocken, nun beginnt die spannende Zeit, in der verschiedene Gremien die Bewerbungsunterlagen einsehen. Bis zur Unterzeichnung des Schreibens war es ein langer Prozess, den Oberbürgermeister Rico Badenschier in seiner Rede am Festakt würdigte. „Wir feiern heute einen Meilenstein in unserer Welterbe-Bewerbung. Die umfangreichen Unterlagen für die Eintragung des Residenzensembles Schwerin in die Welterbeliste gehen nun auf den Weg nach Paris“, sagte der OB. Dort ist der Hauptsitz der UNESCO. Vorher übergibt Schwerin die Bewerbung offiziell an das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes und Europaangelegenheiten. Im Rahmen der Festveranstaltung im Schloss wurden ebenfalls die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats zur Welterbe-Bewerbung der Stadt verabschiedet. Badenschier dankte den Mitgliedern des Beirates, die die Landeshauptstadt als Partner der Bewerbung in den vergangenen Jahren bei der Antragserstellung beraten und den wissenschaftlichen Diskurs um die historischen Gebäude Schwerins gefördert haben.

Wie geht es nun weiter? Aus Mecklenburg-Vorpommern gehen die Bewerbungsunterlagen an die Ständige Vertretung der Kultusministerkonferenz sowie an die Koordinierungsstelle Welterbe im Auswärtigen Amt, um von dort am 1. Februar bei der UNESCO in Paris eingereicht zu werden. Dann beginnt ab März die Evaluationsphase – was die sach- und fachgerechte Untersuchung und Bewertung des Antrages durch die UNESCO-Partnerorganisation ICOMOS bedeutet. Diese Phase wird auch einen Vor-Ort-Termin in Schwerin in diesem Jahr beinhalten, bei dem auch die Bewohner zum Welterbe befragt werden. Nach dem Ende der Evaluationsphase im kommenden Jahr wird die folgende Sitzung der UNESCO-Kommission eine Entscheidung über die Einschreibung des Residenzensembles Schwerin auf die Welterbeliste treffen. Die Landeshauptstadt Schwerin bewirbt sich dabei mit über 30 Gebäuden, Plätzen und Gärten.

Welterbe jetzt schon hören

Viele Gebäude, an denen die Schweriner täglich vorüber gehen, die von Gästen eifrig fotografiert und bestaunt werden, gehören dazu. Neben dem monumentalen Schloss und dem Residenzensemble mit Theater und Museum sind auch Gebäude wie der Bahnhof oder das Wohnhaus von Architekt Demmler auf der Bewerbungsliste. Es lohnt sich – auch als Schweriner – diese neu zu entdecken.

Das geht ganz einfach über das Portal CITYTOGO. Hier können unter anderem 30 Gebäude aus der Welterbeliste akustisch erkundet werden. Die Zuhörer erfahren auf unterhaltsame Weise Wissenswertes über die berühmten Häuser, Orte und Plätze. Zusätzlich zum akustischen Angebot lassen sich viele Sehenswürdigkeiten Schwerins auch aus der Luft mit virtuellem 360-Grad-Blick entdecken. Die Adresse dazu lautet www.citytogo.schwerin.de/sehenswuerdigkeiten/.

maxpress/sho